In Deutschland wird weiterhin über die Betriebsverlängerung der letzten Atommeiler gestritten. Daher lohnt sich ein Blick auf die internationale Entwicklung der Kernkraft, die in einem aktuellen Bericht dargestellt wird:
Aktuell sinkt die Zahl der Reaktoren auf derzeit 411 in 33 Ländern. Ihr Anteil an der Stromerzeugung ist mit 9,8 Prozent der niedrigste seit 40 Jahren! Dagegen stieg der Anteil von Wind und Sonne auf mehr als zehn Prozent und liegt damit global erstmals vor der Kernenergie.
Die goldenen Zeiten der Atomkraft liegen lange zurück: 2002 gab es noch die meisten laufenden Reaktoren, der Anteil am Strommix lag 1996 am höchsten. Nur mit staatlichen Subventionen können neue Meiler errichtet werden, in 90 Prozent der Fälle übrigens von Atomwaffenstaaten. Der Bau neuer Meiler ist aufwendig. Statt geplanter 16 gingen im vergangenen Jahr nur sechs Reaktoren ans Netz. Vorreiter ist China, dort befinden sich 21 im Bau.
Allerdings: Atomstrom wuchs in China um elf Prozent, die Erneuerbaren Energien dagegen um 40 Prozent (Wind) und 25 Prozent (Sonne).
Erschienen als Anzeige im Wirtschaftsteil der größten Tageszeitung am bayerischen Untermain, Main-Echo, Gesamtausgabe, 8.10.2022