Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments haben sich diese Woche endgültig auf eine Verschärfung des Klimaziels für 2030 geeinigt: Treibhausgase sollen nun 55 Prozent unter den Wert von 1990 gesenkt werden. Bisher galt minus 40 Prozent.
Dabei gibt es eigentlich gar kein CO2 Restbudget mehr. Kürzlich brachten es Wissenschaftler*innen der Offenen Akademie auf den Punkt: Die Erderwärmung ist bereits so weit fortgeschritten, dass die Menschheit eigentlich gar keine neuen Emissionen mehr zulassen darf. Auch der Weltklimarat (IPCC) kam bereits 2018 zu dem Schluss, dass die nationalen Zusagen aller Regierungen nur rund die Hälfte von dem ausmachen, was notwendig wäre. Sich in der EU auf 55 Prozent statt 40 Prozent Minderung zu einigen reicht bei weitem nicht aus, um den Temperaturanstiegs auf 1,5°C zu begrenzen.
Das neue Ziel für 2030 ist nur eine Etappe auf dem Weg zu einer klimaneutralen EU bis 2050. Dafür ist in den nächsten 30 Jahren ein umfassender Umbau der Wirtschaft hin zu erneuerbaren Energien und Produktionsmethoden ohne CO2 notwendig.
Erschienen als Anzeige im Wirtschaftsteil der größten Tageszeitung am bayerischen Untermain, Main-Echo, Gesamtausgabe, 24.4.2021