Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) veröffentlichte am 27. März 2024 die aktuelle Statistik. 2023 wurden mit einer Gesamtkapazität von 3 870 Gigawatt weltweit so viele erneuerbare Energien Anlagen aufgestellt wie nie zuvor. Das Wachstum ist jedoch ungleich verteilt. Damit rückt das Ziel einer Verdreifachung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren bis 2030 in die Ferne.
Asien ist weiter Vorreiter beim Ausbau. Mit 473 Gigawatt und damit 69 Prozent des Ausbaus wurden allein 297,6 Gigawatt (GW) durch China geleistet. Für China ist die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit der Solar- und Windenergie der wichtigste Motor für die Entwicklung Erneuerbarer Energien Anlagen. Afrika hingegen schneidet mit einem Anstieg der Gesamtkapazität von nur 62 GW wieder am schlechtesten ab. Um das erforderliche 1,5°C Ziel zu erreichen müssten laut IRENA in den nächten sieben Jahren 7,2 Terrawatt (TW) zugebaut werden. Das Ziel scheint mit den derzeitigen Anstrengungen also nicht erreichbar zu sein.
Die G7 Staaten verzeichneten einen geringen Anstieg mit nur 69,4 GW Zubau und lagen damit deutlich hinter den Staaten des Nahen Ostens mit einem Anstieg von 16,6%. Das 1,5°C Szenario der IRENA bedingt eine massive Erhöhung der Mittel und eine verstärkte internationale Zusammenarbeit. Die Beschleunigung der Energiewende insbesondere in den Entwicklungsländern braucht höchste Prioriät. Die Investitionen in Stromnetze, Erzeugung, Flexibilität und insbesondere der Speicherung sind dringen notwendig.
Das Wachstum der einzelnen Technologien ist ähnlich ungleich verteilt wie der Ausbau der Kapazitäten. Die Solarenergie dominiert und stellt allein 73% des Wachstums erneuerbarer Energien.
Eckdaten zu den einzelnen Technologien:
- Solarenergie: Die Photovoltaik erhöhte sich im Vorjahr um 345,5 GW, die Solarthermie um 0,3 GW. Allein China steuerte 216,9 GW zum Gesamtausbau bei.
- Wasserkraft (ohne gepumpte Wasserkraft): 1 270 GW, mit einem geringeren Kapizitätsausbau als in den letzten Jahren. Australien, China, Kolumbien und Nigeria steuerten jeweils mehr als 0,5 GW bei.
- Windkraft: Die Windkraft folgt auf die Solarenergie und verzeichnete einen Zuwachs von 13 %. Ende 2023 erreichte die Windkraft eine Gesamtkapazität von 1017 GW. Der Ausbau wurde von China und den USA dominiert.
- Bioenergie: Der Zuwachs verlangsamte sich weiter mit einem Anstieg von 3 % auf 4,4 GW im Vergleich zu 6,4 GW im Jahr 2022. Den größten Anstieg nach China verzeichneten Japan, Brasilien und Uruguay.
- Geothermie: Die Geothermie verzeichnete einen sehr bescheidenen Zuwachs von 193 MW, angeführt von Indonesien.
- Netzunabhängiger Strom: Die Kapazität wuchs in Regionen außerhalb Europas, Nordamerikas und Eurasiens um 4,6 % auf 12,7 GW, dominiert von der netzunabhängigen Solarenergie mit 5 GW im Jahr 2023.
Den vollständigen Bericht Renewable Capacity Statistics 2024 finden sie hier. Oder lesen Sie die Zusammenfassung.