Main-Echo Wirtschaftstipp 17/2020: Der Super-GAU geht weiter!

Wir neigen alle dazu, vergangene Katastrophen zu verharmlosen und schnell zu vergessen. Zum Beispiel der atomare Super-GAU von Tschernobyl. Der Unfall ist zwar schon 34 Jahre her, zeigt aber noch immer gravierende Auswirkungen.

Den deutschen Steuerzahler haben die Katastrophenschäden von Tschernobyl über eine Milliarde Euro gekostet, die weltweiten finanziellen Schäden lagen bis 2016 bei über 600 Milliarden Euro. Geld, das in anderen Bereichen fehlt. 

Auch die Erderwärmung wirkt sich auf die noch immer anhaltende Katastrophe von Tschernobyl aus: Brände führen dazu, dass die bislang in Moorböden, Gräsern und Bäumen gebundene Radioaktivität freigesetzt wird. Dabei leiden auch ohne diese Brände mehr als 1,8 Millionen Menschen in der Ukraine unter Strahlenschäden.

Derzeit kämpfen Regierungen weltweit gegen die weitere Verbreitung des Corona-Virus, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass auch das Abschalten aller Atomkraftwerke weltweit zur Gesundheitsvorsorge zählt!

Erschienen im Wirtschaftsteil der größten Tageszeitung am bayerischen Untermain, Main-Echo*, Gesamtausgabe, 09.05.2020