Nach wie vor gilt: Wer Sicherheit will, muss reale Renditeverluste hinnehmen. Wer mehr Rendite erwartet, muss Risiken eingehen. Doch 2022 mehren sich die Risiken. Zahlreiche Notenbanken haben aufgrund der steigenden Inflation Zinserhöhungen angekündigt.
Doch Sparer sollten sich jetzt nicht zu früh freuen!
Steigende Zinsen sind Gift für bereits laufende Anleihen mit festem Zinskupon, sogenannte festverzinsliche Wertpapiere. Um das gestiegene Zinsniveau abzubilden, fallen diese im Kurs. Je länger die Laufzeit des Wertpapiers, desto stärker. Ein Beispiel: Steigt das Renditeniveau um einen Prozentpunkt, dann fällt der Kurs einer 2011 ausgegebene mit 3,25% p.a. verzinste deutsche Staatsanleihe, Restlaufzeit etwa 20 Jahre, um rund 27 Prozentpunkte!
Für 2022 gilt also: Papiere mit langer Laufzeit meiden, variablen Zinskupon bevorzugen, Anleihen mit möglichen Währungsgewinnen nutzen. Wer sein Investment breiter streuen will, kommt um Anleihefonds nicht umhin. Doch auch diese stehen 2022 möglicherweise unter Kursdruck.
Erschienen als Anzeige im Wirtschaftsteil der größten Tageszeitung am bayerischen Untermain, Main-Echo, Gesamtausgabe, 29.1.2022