Wegen möglicherweise steigender Zinsen haben wir vor genau einem Jahr an dieser Stelle vor einem Ende des zehnjährigen Immobilienbooms gewarnt. Den extremen Zinsanstieg im vergangenen Jahr konnten wir uns noch nicht in diesem Umfang vorstellen: Wer für einen 500.000 Euro Kredit im Januar 2022 noch rund 420 Euro im Monat zahlen musste, ist heute bei rund 1.700 Euro im Monat angelangt. Was für ein Unterschied!
Gleichzeitig haben Bauvorschriften und Baumaterial die Neubauten weiter verteuert. Damit hat sich der Immobilienmarkt um 180 Grad gedreht. In Aschaffenburg sind die Immobilienpreise rund zehn Prozent gesunken. Trotzdem hat sich die Attraktivität von Renditeobjekten verschlechtert, denn die Mieten können kaum im erforderlichen Maße angehoben werden.
Der größte deutsche Wohnungsbaukonzern Vonovia baut deshalb in diesem Jahr keine neuen Wohnungen mehr. Es rechnet sich im Moment einfach nicht. Jetzt heißt es abwarten, bis sich die neue Situation in den Kaufpreisen adäquat widerspiegelt.
Erschienen als Anzeige im Wirtschaftsteil der größten Tageszeitung am bayerischen Untermain, Main-Echo, Gesamtausgabe, 11.2.2023