Von links: Gerd Junker, Jan Sobotta, Carmen Junker (Bild: Grünes Geld GmbH)
Als wir vor vielen Jahren damit begannen, ethisch-ökologische Anlagemöglichkeiten für unsere Anleger zu eruieren, gab es nur eine ganz kleine Auswahl an Investmenthäusern, die das Thema für sich entdeckt hatten. Darunter die heute zur Züricher Kantonalbank gehörende Swisscanto, die auch heute noch zu den führenden Anbietern gehört, wenn es sich um tatsächlich nachhaltige Anlagen und nicht nur um Marketing-Produkte handelt. Jan Sobotta, bei Swisscanto Leiter Wholesale Deutschland, Österreich & Liechtenstein und Mitglied der Direktion, traf sich mit uns am 16. Oktober 2020 um aktuelle Themen zu diskutieren. Wir konnten ihm dazu 3 Fragen für unsere Anleger stellen:
Grünes Geld (GG): Herr Sobotta, Swisscanto bietet seit mehr als 20 Jahren als Vorreiter ethisch-ökologisch ausgerichtete Investmentfonds an. Sie haben jetzt auch das 2 Grad Klimaziel integriert – wie muss sich der Anleger das vorstellen?
Swisscanto Invest richtet als erste Fondsgesellschaft weltweit alle aktiv gemanagten Portfolios auf das 2 Grad Klimaziel nach dem Pariser Klimaabkommen aus. Somit müssen seit 5. Oktober 2020 alle Portfoliomanager dafür Sorge tragen, dass der CO2-Gehalt der im Fonds investierten Unternehmen konsequent um etwas über 4% jährlich sinkt, damit wir bis 2050 alle Fonds klimaneutral aufgestellt haben. Das funktioniert über verschiedene Programme, die heute schon die CO2-Intensität jedes Unternehmens messen und somit für Transparenz sorgen. Diese Maßnahme wird sogar von der schweizerischen Aufsichtsbehörde für die Finanzbranche (FINMA) kontrolliert und ist von denen in unseren Verkaufsprospekten abgesegnet worden.
GG: In den letzten 2 Jahren wurden sehr viele neue nachhaltige Finanzprodukte auf den Markt gebracht. Wie sehen Sie als Urgestein der Branche diese Entwicklung?
Wir finden es grundsätzlich positiv, das Nachhaltiges Investieren jetzt so ein hohes Maß an Aufmerksamkeit erlangt und die Politik die Verantwortung für Nachhaltigkeit in der Finanzbranche stärken will. Dennoch muss sicherlich hinterfragt werden, ob alle Anbieter, die sich jetzt dem Thema widmen, dies auch mit völliger Überzeugung tun oder das eher als Marketinginstrument sehen, um nicht Marktanteile zu verlieren. Insofern werden Berater, wie Sie und Ihre Kollegen von Grünes Geld immer wichtiger, um wirklich die Bedürfnisse der Kunden für Nachhaltige Investments zu hinterfragen und dann individuell für ihre Kunden passende Portfolien zu bauen, um nicht am Ende «Greenwashing» zu unterliegen.
GG: Swisscanto ist nicht jedem deutschen Anleger bekannt. Können Sie Swisscanto in wenigen Sätzen vorstellen?
Swisscanto Invest ist die Fondsgesellschaft der Zürcher Kantonalbank und damit einem der besten und bodenständigsten Banken der Schweiz. Die Swisscanto Invest ist mit 168,2 Milliarden EUR der drittgrößte Assetmanager in der Schweiz und hat zum 5. Oktober 2020 alle Investmentfonds mindestens auf unsere nachhaltige Responsible – Produktlinie umgestellt. Daneben existieren mit den Sustainable – Fonds noch unsere strengeren Impact-Fonds. Wir engagieren uns seit 1998 stark für nachhaltiges Investieren und haben damals mit unserem Swisscanto (LU) Equity Fund Sustainable den ersten grünen Fonds unseres Hauses auf den Markt gebracht. Dabei wurden die Ansätze über die Jahre stetig weiterentwickelt und das wird auch in Zukunft so fortgeführt.