Nachhaltige Geldanlagen: Die 7 wichtigsten Fragen verständlich beantwortet

1. Wie kann Geld überhaupt nachhaltig sein?

Diese Frage ist berechtigt – schließlich ist Geld zunächst einmal neutral. Geld ist aufgesammelt Handlungs-Energie, gespeicherte Energie. Diese Energie kann der Mensch einsetzen, für etwas Gutes oder für etwas Schlechtes. Das ist ähnlich wie beim Messer, mit dem man Butter schmieren oder jemanden umbringen kann.

Die nachhaltige Geldanlage hat zum Ziel, dass das Geld nur in solche Projekte, Unternehmen und Staaten fließ, die etwas sinnvolles und ethisch Einwandfreies tun. Vom Geldfluss abgeschnitten werden die nicht nachhaltigen Unternehmen, zum Beispiel aus den Bereichen Waffenproduktion, Kinderarbeit, Umweltverschmutzung oder Agrochemie. Entsprechend verschlechtert sich derern Situation.

2. Was sind typische nachhaltige Geldanlagen?

Die konkrete Form der nachhaltigen Geldanlage kann ganz unterschiedlich sein. Das können grüne Girokonten bei der GLS Bank oder der Ethikbank sein, das können Sparbriefe der Umweltbank sein oder einer der über 400 nachhaltigen Investmentfonds, die in Deutschland zum Vertrieb zugelassen sind.

Auch grüne Rentenversicherungen, grüne Riesterverträge oder nachhaltige Basisrenten  gibt es in einer breiten Auswahl. So mancher möchte ein Geschenk seines Arbeitgebers annehmen und nutzt die Vermögenswirksamen Leistungen – auch diese gibt es in „grün“.

Klassisches Investitionsziel ökologisch orientierter Anleger ist das Direktinvestment. Gemeinsam mit einer Vielzahl anderer Anleger finanziert man dabei Solarkraftwerke, Windkraftturbinen oder die Aufforstung von Wäldern.

3. Wie rentierlich sind nachhaltige Geldanlagen?

Ebenso wie bei konventionellen Geldanlagen hängt die Rendite von verschiedenen Variablen ab, zum Beispiel von der Laufzeit, der Verfügbarkeit und der Sicherheit der Geldanlage.

Und genauso ist es bei nachhaltigen Geldanlagen auch. Je mehr Zeit zur Verfügung steht und je höher die Risikobereitschaft des Anlegers, umso höher ist die Renditeerwartung.

Es gibt darüberhinaus hunderte von Studien und sowie einige Meta-Studien, die sich mit der Frage der finanziellen Rendite bei nachhaltigen Geldanlagen beschäftigen. Das Ergebnis ist, dass nachhaltige Geldanlage per se weder weniger noch mehr (finanzielle) Rendite erzielen.

Das stimmt natürlich nur bedingt – denn auch wenn finanziell das Gleiche wie bei konventionellen Geldanlagen heraus kommt, hat der Anleger ja doch wesentlich mehr erhalten: er hat mit seiner Geldanlage das Positiv auf der Erde gefördert und das Negative geschwächt. Dieser moralisch-ethische Rendite sollte nicht unterschätzt werden.

4. Sind nachhaltige Geldanlagen sicher?

Auch hier gilt, dass die Anlageklasse das wichtigste Kriterium der Geldanlage ist. Bin ich in einer deutschen Rentenversicherung investiert oder in einem Aktienfonds? Nutze ich Mikrofinanz als Geldanlage oder Direktbeteiligungen?

Wenn man sich für eine Anlageklasse entschieden hat, ist es unerheblich für die Investitionssicherheit ob man nachhaltig oder konventionell anlegt. Es gibt Stimmen, die im Bereich der Aktien- und Anleiheinvestments bei grünen Investmentfonds Vorteile sehen, da sie viele hochriskante Bereiche wie Atomkraft (Fukushima-Katastrophe), Ölversorger (Umweltkatastrophe nach Kippen der Ölplattform Deep Water Horizont) oder Automobil-Konzerne (Dieselskandal) von vorne herein ausschließen.

5. Wo erhalte ich nachhaltige Geldanlagen?

Grundsätzlich erhalten Sie viele nachhaltige Geldanlagen auch bei Ihrer normalen Bank. Praktische jede Bank hat mittlerweile auch ethisch-ökologische Fonds im Angebot. Allerdings sollte man dort nicht zu viel erwarten – das ist vielleicht vergleichbar mit EU-Bio oder dem Ökostrom-Angebot eines konventionellen Kraftwerksbetreibers. Gut gemeint … aber mehr auch nicht. Es ist keine Leidenschaft und kein wirkliches Know-How bei diesem Thema vorhanden, zu häufig verfehlt das Angebot die tatsächlichen Absichten des Anlegers.

Für Bank-Produkte bieten sich deshalb nachhaltige Banken wie zum Beispiel die Triodos Bank an. Im Bereich der Direktbeteiligungen, nachhaltigen Rentenversicherungen oder Investmentfonds sind ethisch-ökologische Vermittler die richtige Wahl. Bei einem Anlagevolumen ab 50.000 Euro kommen grüne Vermögensverwalter in Frage, die nach ethisch-ökologischen Kriterien ein Depot für die Kunden führen.

6. Einfach auf nachhaltige Geldanlagen umsteigen?

Gut, sie haben sich also entschieden und möchten in nachhaltige Geldanlagen investieren. Doch wie funktioniert es konkret? Das hängt davon ab, was sie tun möchte.

Wählen Sie einfach ihre Bankverbindung wechseln möchte, dann prüfen Sie die Angebote wird vom GLS Bank, Triodos Bank oder Ethikbank. Mittlerweile ist der Wechselservice für Girokonten durch den Gesetzgeber verbessert worden, so dass die Banken praktisch alles für Sie als Wechsler erledigen können.

Wenn Sie eine Altersvorsorge aufbauen möchten, in Investmentfonds investieren möchten oder auch in die Vermögensverwaltung einsteigen möchten, nehmen Sie am besten Kontakt mit einem spezialisierten Partner auf. Wichtig: nur auf grüne Geldanlagen spezialisierte Partner können sie in diesem Bereich kompetent betreuen.

7. Für wen sind nachhaltige Geldanlagen überhaupt geeignet?

Da es mittlerweile für alle gängigen Kapitalmarkt-Produkte gute nachhaltige Alternativen gibt, sind nachhaltige Geldanlagen entsprechend auch für jedes Alter, jede Einkommenssituation und jeden Lebensabschnitt geeignet.

Auszuschließen sind nur die wenigen sehr spekulativen Anleger, die in Terminkontrakte und gehebelte Produkte investieren.

https://www.gruenesgeld24.de/balance-geldanlage.htm

Über den Autor

Gerd Junker Gerd Junker ist Co-Gründer und Geschäftsführer der Grünes Geld GmbH. Gerd Junker: „Wir leben was wir tun! Und das ist ganz einfach, denn der doppelte Nutzen von grünen Geldanlagen ist überzeugend – die Welt verbessern und Rendite erhalten.“ Mehr zu ihm und Grünes Geld auf Xing, Facebook oder Twitter.