Weshalb medizinische Versorgung ein Thema für die nachhaltige Geldanlage ist

Covid -19 hält die Welt fest im Griff. Deutschland ist im Vergleich zu anderen Ländern sehr gut mit dem plötzlichen Erscheinen eines neuartigen Virus umgegangen. Weltweit werden (Stand 23. Juni 2020) über 133.000 neue Fallzahlen gemeldet, davon stellen die Vereinigten Staaten mit 33.000 tägliche Neuinfektionen einen Großteil. Eines hat uns das Virus sehr deutlich gezeigt: wichtig sind nachhaltige Strukturen im Gesundheitswesen. Deutschlands Gesundheitssystem ist nicht an seine Grenzen gekommen, wie zum Beispiel  Italien und Spanien oder auch Amerika und Großbritannien.

Bei bei den meisten bislang am Markt befindlichen nachhaltigen Geldanlagen steht der ökologische Aspekt im Vordergrund. Die sozialen Kriterien werden aufgrund der Schwierigkeit der Messung meist untergewichtet. Doch COVID-19 hat gezeigt wie wichtig soziale Aspekte sind.

Dabei bieten sich im Bereich der Gesundheit große Chancen für Geldanleger. Mit den Investitionen werden gesellschaftlich dienliche Entwicklungen gestärkt und andererseits können Überrenditen erzielt werden ohne unmoralisch zu investieren.

Der Zugang zur medizinischen Grundversorgung der breiten Bevölkerung ist eine wichtige Aufgabe der Staaten weltweit. Dadurch steigt der Druck auf die großen Pharmakonzerne und Gesundheitsdienstleister kostengünstigere Modelle zur Versorgung bereitzustellen. Der Kostendruck führt jedoch auch zu Entwicklungen die nicht wünschenswert sind. Verlagerung der Produktion in Schwellenländer, Impstoffversuche an Kindern in Indien und Afrika, Korruption und Preisabsprachen.

Das dritte Entwicklungsziel der Vereinten Nationen lautet:

„Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen zu fördern“

Eine wichtige Rolle kommt der Pharmaindustrie bei dieser Zielerreichung zu.

Pharmaindustrie? – darin will ich nicht investieren – oder besser doch?

Die Pharmakonzerne haben keinen guten Ruf bei nachhaltigen Geldanlegern. Das nicht zu unrecht, denn immer wieder werden Skandale öffentlich. Das letzte Jahrzehnt drehte sich rund um die Optimierung der Produktionsprozesse, der Gewinne und die Globalisierung. Im Fokus stand darüber hinaus der Mensch der Industrienationen, oftmals zu Lasten der Menschen der Schwellen- und Entwicklungsländer. Nicht nur umstrittene Medikamententests oder Studien zu Impfstoffen mit hohen Schädigungszahlen diskreditierte die Branche. Auch das Auslagern der Produktion in Regionen mit weniger strengen Auflagen für Umwelt- und Mitarbeiterschutz zur Produktionskostensenkung erfolgte oftmals zu Lasten der Menschen und Natur in Schwellenländern.

Durch die COVID 19 Einschränkungen des grenzüberschreitenden Warenverkehrs wurde es jetzt immer schwieriger die Lieferketten zu gewährleisten. Zahlreiche Medikamente waren hierzulande nicht mehr verfügbar. Das System ist potentiell verwundbar geworden.

Die Corona Krise hat die Bereitschaft politischer Entscheidungsträger erhöht, zumindest vorübergehend, mehr in das Gesundheitssystem zu investieren. Grundsätzlich ist es aus Investoren sicht besser in Branchen zu investieren, die gerade Rückenwind seitens der Politik genießt. Doch wie können nachhaltige Geldanlager überhaupt investieren, worauf wird bei der Auswahl der Unternehmen geachtet.

Besser mit nachhaltiger Geldanlage

Im Thema Healthcare – Gesundheit steht nicht das Thema Umwelt im Vordergrund. Vielmehr sind alle Aspekte Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung gleich zu gewichten. Zwar ist es auch für Unternehmen der Gesundheitsbranche wichtig, den CO2 Ausstoß zu senken und Umweltauflagen einzuhalten, und ressourcenschonend arbeiten, doch eine größere Rolle spielt das soziale Kriterium.

Nachhaltigkeitsfonds der Gesundheitsbranche achten auch auf die ökologische Medikamentenherstellung und eine nachhaltige Ausrichtung der klinischen Studien. Auch in traditionelle Medizin wie die TCM – Traditionelle chinesische Medizin und Homoöpathika können als Investments in Frage kommen.

Wichtig für die Bewertung der Nachhaltigkeit ist, wie es das Unternehen schafft allen Menschen auf der Welt Zugang zu medizinischer Versorgung zu gewähren. Investoren können mit Hilfe des „Access to Medicine Index“ beurteilen wie die zwanzig weltweit führenden Pharmaunternehmen bei ihren Bemühungen stehen Medikamente auch Menschen in Entwicklungsländern besser zugänglich zu machen. Auch die klassischen Kriterien wie Weiterbildung, und Produktsicherheit sind Maßstäbe. Weiterhin ob die Medikamente auch in ausreichender Menge bereitgestellt werden können. Die ausreichende Bereitstellung ist insbesondere beim Thema Impfstoffen, das seit 2017 vom Weltwirtschaftsforum in Davos mit der Gründung der Vereinigung CEPI (Coalition for Epidemic Preparedness Innovations) starken Aufwind erhält, bedeutender geworden.

Früherkennung schwerer Krankheiten, personalisierte Medizin, Digitalisierungsangebote und Robotik bei Operationstechniken sind weitere Themenfelder in die nachhaltige Gesundheitsfonds investieren.

Für die Beurteilung der guten Unternehmensführung werden insbesondere Korruption und Preisabsprachen beleuchtet. Ebenso wichtig ist, dass nachhaltige Werte in keinem Bereich der umstrittenen Geschäftsfelder der Gesundheitsbranche aktiv sein dürfen.

Von über 600 Unternehmen die weltweit zur Verfügung stehen würden, fallen für die ethisch-ökologische Geldanlage über fünfzig Prozent bereits durch die Auswahlkriterien. Schlussendlich bleiben meist nur vierzig bis hundert Unternehmen, die als vertretbares oder positives Investment in Frage kommen.

Der Gesundheits- und insbesondere der Pharmaindustrie wird oft Geschäftemacherei mit der Angst unterstellt. Wie in jeder Branche verstoßen einzelne oder mehrere Unternehmen gegen ethische Standards. Doch ehrlich: spätens wenn Angehörige, Freunde oder man selbst von einer schweren Erkrankung, die nicht mit alternativen Heilmethoden zu bekämpfen war, betroffen ist, ist man froh, dass es Hilfe in Form von Medikamenten oder Implantaten und Operationen gibt.

Fördern Sie also mit nachhaltigen Geldanlagen die „Guten“ der Branche und freuen Sie sich an den Gewinnen die sie erzielen. Experten für die nachhaltige Vermögensverwaltung helfen bei der Auswahl, welche Fonds nachhaltig sind und in die mit hohen Standards investiert werden kann.

Über die Autorin

Carmen Junker Carmen Junker ist Gründerin der Grünes Geld GmbH und Geschäftsführerin der Grünes Geld GmbH. Carmen Junker: „Ein Grund mein berufliches Wirken speziell auf die Nachhaltige Geldanlage auszurichten ist, die Welt ein Stück positiver zu gestalten mit den Mitteln und Kenntnissen die mir zur Verfügung stehen. Aus der Verantwortung für die kommende Generation und weil ich selbst noch einige Jahre auf diesem schönen Planeten verbringen möchte“.

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