Die Geldanlagen haben ein außergewöhnlich gewöhnliches Jahr 2017 erlebt. Es gab kaum negative Überraschungen, nach dem turbulenten Jahr 2016 (Brexit, Trump-Wahl) kehrte 2017 glücklicherweise mehr Normalität ein. Wie es im Jahr 2018 möglicherweise weitergeht möchte ich Ihnen in 5 Teilen zu unterschiedlichen Anlageklassen vorstellen. Wer prüfen möchte, wie treffsicher diese Aussagen für die jeweiligen Vorjahre waren, kann dies hier tun: 2012, 2013, 2014, 2015, 2016 und 2017.
Teil 1 – Aktien und Aktienfonds
Teil 2 – Anleihen und Anleihefonds
Teil 3 – Lebens- und Rentenversicherungen
Teil 4 – Immobilien und Immobilienfonds
Teil 5 – Sachwerte wie Rohstoffe, Gold, Holz oder Windkraft (unten)
Teil 5- Sachwerte wie Rohstoffe, Gold, Holz oder Windkraft
Im Jahresüberblick wagen wir einen Ausblick auf das Jahr 2018. Gerade der Investitionsbereich Rohstoffe und Gold ist meist mit ethisch- u. ökologischen Anlagekriterien nicht zu vereinbaren. Es geht hier um einen Überblick für die Entwicklung. Abschließend finden Sie Alternativen wie Holz oder Windkraft.
Zwar ist der langfristige, seit Anfang 2008 vorherschende, Abwärtstrend bei Rohstoffen noch nicht komplett gebrochen. Doch einzelne Segmente entwickeln sich stark und bieten gute Einstiegschancen für 2018. Kurzfristig befinden wir uns seit Mitte 2015 in einem Aufwärtstrend. Daran ist auch Europas Wirtschaft maßgeblich beteiligt. Ebenso das Wachstum in China trägt zu steigenden Rohstoffpreisen bei.
Die Konjuktur braucht sich wegen Leitzinserhöhungen nicht zu fürchten, denn sie bekommt trotzdem mehr und mehr Unterstützung durch Investitionen. Diese wiederum sollten eine weiterhin robuste Nachfrage nach Rohstoffen hervorbringen. Insbesondere ein Wirtschaftswachstum in aufstrebenden Ländern ist meist deutlich rohstoffintensiver als das Wachstum in den Industrienationen.
Durch steigene E-Mobility, das in 2018 ein großes Anlagethema werden könnte, sollten die für die Batterieherstellung benötigten Rohstoffe Lithium und Kobalt interessant werden. Die gängigste Akku Technologie ist derzeit Lithium-Ionen-Technologie. Eine Weiterentwicklung der Batterien könnten zwar auch andere seltene Rohstoffe wie Vanadium in den Fokus rücken, doch in den nächsten Jahren sollte der Lithium-Ionen-Akku Standard bleiben.
Auch Neodym, das Seltene-Erden-Metall, das für besonders starke Magneten, wie z.B. bei Windkraftanlagen verwendet wird, könnte stärker von der steigenden Nachfrage profitieren. Für Elektroautos ist an zwei Stellen Nickel wichtig, zum einen bei den Akkus (Kathode) und bei der Herstellung von hochwertigem Stahl für die Karrosserie.
Wir gehen aufgrund der Sonderkonjunktur der Elektromobilität und Windkraft von steigenden Preisen für Nickel, Kobalt, Neodym und Kupfer im Jahr 2018 aus. Für nachhaltige Anleger sind dies dennoch in der Regel keine Investitionsziele, da viele Rohstoffe aus Konfliktgebieten und mensch- und naturausbeuterischer Produktion stammen.
Gold – auch 2018 glänzend?
Gold dient den meisten Anlegern als Versicherung für den Krisenfall, der Extremrisiken und als Fluchtwährung. 2018 gibt es weltweit genügend geopolitische Krisen, so dass wohl mit einem leicht ansteigenden Goldpreis zu rechnen ist. Sollte sich das Pulverfass Naher Osten – Saudi Arabien : Iran, weiter entzünden, könnte der Goldpreis auch stärker steigen.
Neben Wertpapieren, deren Wert der Goldpreisentwicklung folgt (ETCs, Xetra-Gold) setzen Anleger auf pysische Münzen und Barren. Insbesondere für den Fall der Extremkrisen bieten sich Barren oder Münzen an, die zu Hause gelagert, im Extremfall dem Zugriff von Behörden und Banken entziehen lassen. Gold bleibt eine Versicherung gegen den Vertrauensverlust in unser Geldsystem, ausgelöst durch Überschuldung von Staaten.
Der Bitcoin, der sich als Kryptowährung selbst als notenbankunabhänge Geld- und Goldalternative präsentiert, dürfte in 2018 weiterhin nur etwas für Zocker bleiben. Ob er sich tatsächlich als Fluchtwährung eignet, stellt sich erst in einer Extremkrise heraus. Dieses Szenario erwarten wir für 2018 allerdings nicht.
Holz – nachwachsender Rohstoff wächst auch 2018
Im neuen Jahr sind von Forstinvestment Unternehmen wie Forest Finance einige Neuerungen zu erwarten. Die Initiatoren haben den Ruf der Anleger gehört und planen im Bereich der kürzeren Laufzeiten Angebote zu gestalten. Noch liegen keine Detailinformationen vor. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
Grundsätzlich profitiert das Klima auch 2018 von gepflanzten Bäumen und die starke Konjunktur weltweit hat zu einem um 40 Prozent gestiegenen Holzpreis in 2017 geführt. Anleger die bereits investiert sind in diesem Segment dürfte dies freuen, da Ernten somit einen höheren Ertrag erwirtschaften. Die Entscheidung einzelner Holzanbieter die Ernten 2015/16 auf das Jahr 2017/18 zu verschieben erwies sich als geschickter Schachzug.
Mit einem möglichen steigenden Ölpreis dürfte die Entwicklung steigender Holzpreise einhergehen. Ist Holz doch neben Baustoff auch Substitut für Erdöl im Bereich der Energieerzeugung. Wir erwarten für 2018 ein freundliches Klima für Anleger im Holzsegment. Sowohl im Bereich der Direktanlagen wie Miller Forest Energieholz, Forest Finance KakaoWald als auch im Bereich der Aktien rund um das Thema nachwachsender Rohstoff Holz.
Das Musterdepot Holz brachte im Jahr 2017 eine Wertentwicklung von 12,09 Prozent auf Eurobasis. In USD auf Jahressicht betrug die Entwicklung +32 Prozent, für Euro Anleger machten sich letztes Jahr leider die Schwäche des US Dollars renditemindernd bemerkbar.
Sachwertinvestments in Form von Windparkbeteiligungen
Der Ausbau der Windkapazitäten ist deutschlandweit nicht groß zu erwarten. Durch die Verschlechterung der Investitionsbedingungen aufgrund politischer Eingriffe und Neuregelung der Vergütungsstruktur stellt sich Deutschland als weniger attraktiver Markt für Windkraftinvestoren dar. Eine Ausnahme bilden lediglich Bestandsanlagen, die in Zweitmarktprojekten angeboten werden.
Weltweit gesehen stehen die Winde jedoch günstig für Investitionen im Windkraftwerksbereich. Insbesondere Asien und die USA scheinen als Zielmärkte interessant. Der Bereich Offshore Anlagen hat sich etabliert und strebt nach neuen Märkten.
Die Anzahl der Projekte dürfte gering ausfallen. Die gesetzlichen Regulierungen strangulieren die Beteiligungsbranche auch 2018, so dass es immer weniger Projekte und Anbieter für Privatanleger gibt. Interessante Projekte bleiben im sog. Institutionellen Bereich. Versicherungen, Pensionskassen und Großinvestoren finden immer noch attraktive Projekte europa- oder weltweit. Privatanleger sollten bei den wenigen Projekten zugreifen. Interessant erscheinen insbesondere erfahrene Anbieter wie Ökorenta.
Fazit: Sachwertinvestitionen bleiben in 2018 interessant. Die starke Weltwirtschaft mit einem erwarteten Wachstum von 3,8 Prozent sorgt für Aufwind an den Rohstoffpreisen. Sachwertbeteiligungen gibt es nur in überschaubarer Anzahl, Anleger sollten sich die wenigen interessanten Projekte sichern und nicht lange zögern.
Über die Autorin
Carmen Junker Carmen Junker ist Gründerin der Grünes Geld GmbH und Geschäftsführerin der Grünes Geld GmbH. Carmen Junker: „Ein Grund mein berufliches Wirken speziell auf die Nachhaltige Geldanlage auszurichten ist, die Welt ein Stück positiver zu gestalten mit den Mitteln und Kenntnissen die mir zur Verfügung stehen. Aus der Verantwortung für die kommende Generation und weil ich selbst noch einige Jahre auf diesem schönen Planeten verbringen möchte“.