Öko-Knigge 2018 – Die wichtigsten Dos & Don’ts

Ein guter Umgang miteinander schadet nie.

Adolph Franz Friedrich Ludwig Freiherr von Knigge, geboren 1752 bei Hannover, verstorben 1796 in Bremen. Sei Name steht heute für formvollendetes und gutes Benehmen. Entsprechend lautet auch der Titel seines 1788 erschienen Werkes „Über den Umgang mit Menschen“.

Während dieses Buch heute für Synonym für verstaubte Benimmregeln herhalten muss, ging es Knigge zu seiner Zeit um einen guten Umgang der Menschen miteinander. Als erklärter Anhänger der Aufklärung, trat Knigge für gleiche Rechte für Menschen über die Standesgrenzen hinweg ein. Auch wollte er seine Mitmenschen über ihre politische, soziale und geistige Unterdrückung aufklären und Hilfestellung zur Selbstbefreiung für eine gerechtere Gesellschaft leisten.

Trotz dieser hehren sozialreformerischen Ideen, ist der Name Knigge über die Zeit auf die Regeln des Anstandes reduziert worden, die der Autor niederschrieb, um das Leben aller einfacher und angenehmer zu machen. Mitunter sollten sie auch Bürgern helfen, sich mit den Gepflogenheiten am Hofe der unzähligen Fürstentümer der Zeit zu arrangieren und so ihre Interessen besser durchzusetzen.

Dass die emanzipatorischen Ideale von Knigge immer stärker in Vergessenheit gerieten liegt auch daran, dass sich nach dem Tode des Autors unterschiedlichste Herausgeber mit Aktualisierungen und Überarbeitungen beschäftigten und das Büchlein „Über den Umgang mit Menschen“ immer mehr zum Anstandsratgeber umformten.

Knigge 2.0 – Über den Umgang mit Menschen, Umwelt und Ressourcen

Auf Augenhöhe bleiben.

Wer, wem heutzutage die Tür aufhält oder berechtigterweise das „Du“ anbietet, spielt in weiten Kreisen des modernen Lebens kaum noch eine wichtige Rolle. Ein gewachsenes Demokratieverständnis hat glücklicherweise dazu geführt, dass im Allgemeinen der Umgang innerhalb der modernen menschlichen Gesellschaft auf Augenhöhe geschieht.

Allerdings ist als besondere Herausforderung nun auch der angemessene Umgang mit der Natur, der Umwelt, dem Klima und den zur Verfügung stehenden Ressourcen hinzugekommen.

Kein Wunder also, dass sich auch die modernen Ratgeber zum Thema auf das Werk des alten Freiherrn von Knigge berufen.

 

 

Öko-Knigge 1984 – Kursbuch der Umweltbewegung

1984 – das Jahr, das nicht zuletzt wegen der Dystopie George Orwells, mit gemischten, wenn nicht gar negativen Gefühlen erwartet wurde, war auch das Erscheinungsjahr des ersten offiziellen Öko-Knigge.

Der Autor hatte einen guten Riecher – denn viele Anregungen, die vor mehr als dreißig Jahren in diesem Buch veröffentlich wurden, finden sich noch immer in den Ratgebern, Blogs und You-Tube-Kanäle der modernen Umwelt- und Klimaschützer wieder.

Genauso wie sein Buch, genießt auch der Autor noch immer Bedeutung: Rainer Grießhammer, Verfasser des „Öko-Knigge“ legte mit dem „Klima-Knigge“ ein knappes Vierteljahrhundert später einen weiteren Bestseller vor. Darüber hinaus ist der diplomierte Chemiker stellvertretender Geschäftsführer des renommierten Freiburger Ökoinstituts und als geschäftsführender Vorstand bei der Stiftung Zukunftserbe aktiv.

Obgleich der Öko-Knigge von 1984 nicht viel von seiner Aktualität eingebüßt hat, hat sich die Welt seit dem rasant verändert. Atomares Aufrüsten, Smog und Waldsterben waren die bedrohenden Themen. Und obgleich die Partei „Die Grünen“ erste Erfolge feierte, war Umweltbewusstsein etwas für ein paar „Müsli-Freaks“ mit Latzhosen und selbstgebatikten T-Shirts, die den baldigen Weltuntergang auf ökologisch korrekten Flugzetteln aus UWS-Papier verkündeten. Mitten in diese schwarz-weiß Gesellschaft – Öko-Aktivisten auf der einen, erste hedonistische Yuppies auf der anderen Seite – proklamierte Grießhammer das damals noch undenkbare neue Credo: Umweltbewusstsein und Spaß müssen einander nicht ausschließen. Top-Themen des Öko-Knigge waren dabei der Umgang mit Wasser und Energie, sowie Vielfältige Ratschläge zu den Themenfeldern Essen, Wohnen und Konsum. Die Aufforderung, sich für langlebige Produkte zu entscheiden, ist noch immer aktuell. Dass das Thema allerdings auch schon in den achtziger Jahren von Interesse war zeigt, dass Einwegprodukte, billigste Kleidungsstücke und technische Geräte mit geplanten Obsoleszenzen kein Phänomen des neuen Jahrtausends darstellt.

Klima-Knigge 2008 – Vieles hat sich verbessert, aber …

Blick zurück – Blick nach vorne!

… es gibt noch viel zu tun! Mit Blick zurück auf die achtziger Jahre lässt sich feststellen, dass der Atomaussteig beschlossene Sache ist, sich Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch befinden und sich in Sachen Energieeffizienz unglaublich viel seit dem getan hat. LED-Leuchten und Energiesparlampen haben die alten Glühbirnen sowohl in den Haushalten, als auch im öffentlichen Bereich abgelöst. Wer sich beim Einkaufen für Bio-Lebensmittel entscheiden will, findet in konventionellen Supermärkten und Discountern mittlerweile ein bei weitem breiteres Sortiment, als in den Ökoläden der frühen Jahre.

Untersuchungen durch Einrichtungen wie das Ökoinstitut, haben darüber hinaus ans Licht gebracht, welche Gefahren in vielen alltäglichen Produkten lauern und welche Auswirkungen diese auf Luft, Wasser und Böden ausüben.

So finden sich extrem problematische Chemikalien wie beispielsweise das Ozon-schädigende FCKW längst nicht mehr in den Kühlschränken. Auch die klassischen Holschutzmittel, wie Pentachlorphenol, sind längst verboten. Auf der anderen Seite hat die Diskussion um die Verlängerung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat gezeigt, dass Themen rund um die Bedenklichkeiten beziehungsweise Unbedenklichkeiten, noch lange nicht gesellschaftlich abschließend gelöst worden sind.

Aber auch wenn der saure Regen und das Waldsterben  keine akuten Themen mehr sind,  ist nicht alles automatisch gut, denn die Klima-Krise ist bedrohlicher denn je. Klimaschutz ist daher das Gebot der Stunde.

Verursacht wird der hohe Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids durch den überproportionalwachsenden Hyper-Konsum, der immer noch nicht konsequent vollzogene Energiewende und dem steigenden motorisierten Individualverkehr mit Verbrennungsmotor. Hinzu kommen die – nicht zuletzt durch den Online-Handel – in die Höhe geschossenen Auslieferungen von Logistikdienstleistern, ergänzt durch den gestiegenen Flugverkehr.

Was gegen die fortschreitende Erderwärmung zu tun ist, erläutert Rainer Grießhammer noch immer mit frischem Elan.

Öko-Knigge 2018 – Die wichtigsten Dos & Don’ts

Mobilität mit Voraussicht

Verkehrskollaps in den Städten? – Staus auf den Autobahnen? – Erhöhte Feinstaubbelastungen in den innenstädtischen Bereichen? – Das klingt nicht nach einem zukunftsfähigen Szenario. Metropolen, wie London, haben bereits durch hohe Gebühren und Bevorzugungen für Autos mit Hybrid- oder Elektromotor versucht, den Verkehr im City Center einzudämmen. Flankiert von einem gut vertakteten öffentlichen Verkehrsangebot und bequemen Leihrädern an vielen Orten der Stadt, kann eine Verkehrswende gelingen.

Do: Das eigene Mobilitätsverhalten überdenken. Wenigstens auf kurzen Strecken auf das Auto verzichten und – wenn möglich – andere mitnehmen. Carsharing-Angebote ermöglichen Mobilität im ländlichen Raum – auch ohne eigenes Auto.

Don’t: Umwelt- und Klimaschutzaspekte bei Mobilitätsfragen zu ignorieren, grenzt fast schon an fahrlässiger Körperverletzung. Das gilt beim Autokauf, bei der Reiseplanung sowie beim Fahrstil  gleichermaßen. Mit dem vielzitierten „laufenden Motor vor einem Bio-Supermarkt stehen“, zeugt jedenfalls kaum von Umweltbewusstsein.

Verantwortung übernehmen.

Lebensmittel mit Umsicht

Lebensmittel, die fair und ökologisch erzeugt werden, liegen im Trend. Und die Auswahl war noch nie so groß wie heute – jedenfalls in den westlichen Industrienationen. Eigentlich seltsam – schließlich spielt die Landwirtschaft in diesen Ländern keine tragende Rolle mehr.

Ernährungsvielfalt ist ein wichtiges Anliegen, schließlich wird durch den Erhalt der spezifischen regionalen Lebensmittel die Biodiversität geschützt. Durch den Verzicht auf sogenannte Schädlingsbekämpfungsmittel kann außerdem dem Bienen- und Insektensterben entgegenwirkt werden. Für diese Entwicklung ist es aber nicht notwendig, dass sämtliche weltweit zur Verfügung stehenden Lebensmittel in den westlichen Ländern verzehrt werden.

Do: Beim Einkauf auf biologisch angebaute Lebensmittel aus der Region achten, die gerade Saison haben. Wenn nicht alle drei Faktoren gleichzeitig zu haben sind, gilt es abzuwägen. Viele regionale Erzeuger verwenden keine bedenklichen Dünger oder Insektizide, scheuen aber die relativ aufwändige Zertifizierung als Bio-Betrieb. Daraus folgt: Lieber mal ein regionaler Apfel, als eine Bio-Mango.

Don’t: Auch bei den Lebensmitteln gibt es Trends. Sicher ist es interessant, Neues zu entdecken und auszuprobieren, es ist aber sicher nicht sinnvoll, auf jeden neuen Food- oder auch Super-Food-Trend aufzuspringen. Zu vielen Produkten existieren weniger gehypte heimische Alternativen. Also ruhig mal wieder Leinsaat anstelle von Chia quellen lassen. Heimische Hirse kann durchaus mit südamerikanischem Quinoa mithalten.

Konsum mit Rücksicht

Der offizielle Trend lautet zwar nahezu unisono „weniger ist mehr“, doch von Konsumverzicht ist kaum etwas zu spüren. Sicher ist es keine schlechte Idee, ein ökologisches Produkt auszuwählen, ein Auto mit Elektromotor zu wählen, ein Fairphone zu nutzen und beim Einkaufen eine wiederverwendbare Tasche mit sich zu führen. Die große übergeordnete Frag jedoch lautet: werden all diese Dinge überhaupt benötigt, wie oft werden sie ausgetauscht und wieviele Personen nutzen sie wie häufig.

Das individuelle Verhalten vieler Menschen in den Industrienationen hat eine enorm große Wirkung auf die gesamte Welt. Und für den hohen Konsumstandard der westlichen Welt zahlen nahezu alle Menschen die externen Kosten – also die Kosten für massive Schäden an Umwelt, Natur, Klima und Gesundheit.

Do: Vor einer Anschaffung steht nicht nur die Frage „Kann ich mir das leisten?“ sondern vor allem auch „Brauche ich das?“ – In vielen Ratgebern zum Aufräumen werden diese Fragen auch erörtert, allerdings erst, nachdem unzählige Geräte, Kleidungsstücke und sonstige Konsumgüter angeschafft wurden. Wenn die Entscheidung für ein Produkt fällt, sollte auf die Nachhaltigkeit des Produktes geachtet werden – dazu zählt auch, ob es sich beispielsweise reparieren lässt.

Don’t: Konsum um jeden Preis – Dinge die keinen dauerhaften Wert haben und unter hohem Ressourceneinsatz hergestellt wurden, sind absolut out!

Auflösung von angeblichen Widersprüchen

Teil einer Bewegung sein.

Geld ist nicht böse, sondern machtvoll. Nur wenn diese Macht falsch genutzt wird, entstehen Schäden für Gesellschaft, Natur, Umwelt und Klima.

Wird das Geld jedoch sinnvoll investiert, etwa um gute Ideen marktfähig zu machen, Menschen Starthilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen oder klimafreundliche Energieerzeugung zu stärken, dann wird dieser mächtig Hebel an den richtigen Stellen angesetzt.

Sinnvolle nachhaltige Geldanlagen sind dabei nicht allein großen Investoren vorbehalten. Heutzutage kann jeder sein Geld in ethischen, sozialen und ökologischen Finanzprodukten anlegen und gleichzeitig eine gute Rendite  erwirtschaften. Wie das genau geht, steht weder im alten noch im neuen Knigge. Grünes Geld, einer der Pioniere der nachhaltigen Geldanlagen berät Anleger seit mehr als zehn Jahren umfassend und kompetent.

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