Main-Echo Wirtschaftstipp 36/2022: Vermögenspreisinflation

Die Verbraucherpreisinflation der letzten Monate bestimmt die aktuelle Diskussion in allen Bevölkerungsschichten. Schließlich ist sie direkt im Supermarkt oder im Restaurant spürbar. Seit 2014 lag sie im Bereich von zwei Prozent, ohne das extreme letzte Jahr nur bei einem Prozent. 

Viel höher und mit mehr Auswirkungen wuchs allerdings die Inflation der Vermögenswerte, also der Immobilien, Betriebsvermögen oder Aktien. Hier lag der Durchschnitt bei sechs Prozent, letztes Jahr sogar bei zwölf Prozent.

Doch während die Verbraucherpreisinflation nur Verlierer kennt, gibt es bei der Vermögenspreisinflation Gewinner: alle, die Vermögen besitzen. In Zahlen: Allein in den letzten acht Jahren wurden Immobilienbesitzern durch die steigenden Immobilienpreise 74 Prozent reicher. 

Auch Betriebsvermögen (+55 Prozent) und Aktien (+33 Prozent) konnten deutlich zulegen. Die strukturellen Veränderungen wirken sich noch viele Jahre aus, denn wer kein Vermögen besitzt, tut sich schwer, die teurer gewordenen Sachwerte zu erwerben. Damit wird die nächste Stufe  der Vermögensleiter für viele unerreichbar.

Erschienen als Anzeige im Wirtschaftsteil der größten Tageszeitung am bayerischen Untermain, Main-Echo, Gesamtausgabe, 22.10.2022