Wie das Handelsblatt in seiner heutigen Ausgabe berichtet stellt die EU Kommission heute ihre Wasserstoffstrategie vor, nachdem die deutsche Bundesregierung ihre Wasserstoffstrategie am 9. Juni 2020 veröffentlichte.
Die EU Wasserstoffstrategie geht ähnlich ambitioniert vor, unterscheidet sich jedoch in einem wesentlichen Punkt: Während die Bundesregierung praktisch nur auf grünen Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien setzt, will die EU auch den blauen Wasserstoff, also herkömmlich oder aus Erdgas gewonnen Wasserstoff, bei dem das dabei freigesetzte CO2 im Erdboden verpresst wird, fördern.
Der EU Plan sieht 3 Phasen vor:
1.) Phase 1 – Verwirklichung erster Elektrolyseure mit bis zu 100 Megawatt
2.) Phase 2 – Ausbau der Elektrolyseurs-Kapazitäten mit lokalen Schwerpunkten, sogenannte „Hydrogen Valleys“. Von dort soll er nach kurzen Wegen zu Verbrauchern transportiert werden. Die Hydrogen Valleys sollen mit der Zeit zusammen wachsen und ein Rückgrat der euroäischen Wasserstoffinfrastruktur bilden.
3.) Phase 3 – Zwischen 2030 und 2050 soll sauberer Wasserstoff in großem Maßstab dort eingesetzt werden, wo er zur Erreichung der Klimaziele unabdingbar ist, z.B. in der Stahlindustrie.
Laut Europäischer Kommission soll der Markt für Wasserstoff in der EU in zehn Jahren 140 Milliarden Euro wert sein, 140.000 zusätzliche Arbeitsplätze sollen durch die Wasserstoffindustrie entstehen. Von den insgesamt 430 Milliarden Euro an bis 2030 benötigten Investitionen sollen 145 Milliarden durch Subventionen und Darlehen für Firmen, die in Wasserstoffsysteme investieren, kommen.