Ein Dutzend Fakten über Hühner und Eier

Wer war zuerst da? Henne oder Ei?

„Ich wollt‘, ich wär‘ ein Huhn,
Ich hätt‘ nicht viel zu tun:
Ich legte vormittags ein Ei und nachmittags wär‘ ich frei.“

Das alte Lied von Peter Kreuder wurde durch die legendären Comedian Harmonists weltberühmt und die Botschaft ist einfach und einleuchtend. Hühner haben es gut: Eine geregelte Beschäftigung und viel Freizeit.

Auch jetzt – in der Zeit vor Ostern – finden sich das Huhn, vor allem aber auch das Ei im Licht der Öffentlichkeit. Nachdem im letzten Jahr die Nachricht um Eier, die mit den Insektizid Fipronil belastet waren, vielen den Appetit gehörig verdorben hat, zählt das faszinierende Hühnerprodukt mittlerweile wieder zu den normalen und alltäglichen Lebensmitteln in den deutschen Haushalten.

Immerhin verbrauchen die Konsumenten in Deutschland durchschnittlich 245 Eier pro Jahr. Der Durchschnitt pro Kopf weltweit liegt lediglich bei 170 Eiern. Wem das jetzt viel erscheint sollte nicht vergessen, dass Eier als Zutaten in bei weitem mehr Lebensmitteln verarbeitet werden, als auf den ersten Blick ersichtlich ist.

Aber wieviel Idylle steckt wirklich im Hühnerstall? Wer war zuerst da, die Henne oder das Ei? Und was hat das liebe Federvieh mit dem Biomüll zu tun. Antworten auf diese und viele weitere Fakten rund um das Thema Hühner und Eier!

 

 

Inhalt

1. Was hat das Ei mit Ostern zu tun?

2. Sind braune Eier immer von brauen Hennen?

3. Warum sind Bio-Eier fast immer braun?

4. Woran erkenne ich ökologisch erzeugte Eier?

5. Was bedeuten die Ziffern auf dem Ei?

6. Bio-Produkte und Massentierhaltung schließen sich aus – oder?

7. Wie sieht es mit dem Hühnerfleisch aus?

8. Weibliche Küken werden Legehennen – männliche Küken werden stolze Hähne (oder Brathähnchen)?

9. Wie sieht es mit der Ökobilanz von Huhn und Ei aus?

10. Was haben Hühner mit dem heimischen Biomüll zu tun?

11. Was haben Eier mit Geld zu tun?

12. Was ist eigentlich das Ei des Kolumbus?

Grüne Geldanlagen – Das Ei des Kolumbus

1. Was hat das Ei mit Ostern zu tun?

In vielen Kulturen ist das Ei ein Symbol für Fruchtbarkeit und die Entstehung von neuem Leben. Daher steht das Ei auch im Frühling für das Erwachen der Natur nach der langen Winterzeit. Im Christentum wurde die Symbolik des neuen Lebens übertragen und als Zeichen für die Wiederauferstehung Jesus und ein Leben nach dem Tode gedeutet.

Neben dieser Symbolik spielte das Ei aber auch in den christlichen Speisevorschriften eine wichtige Rolle: Da Eier zu den Fleischspeisen gezählt wurde, waren sie in der Fastenzeit verboten. Die Eier wurden daher in der Zeit vor Ostern gesammelt und durch kochen länger haltbar gemacht. An Ostern konnten sie dann als Ostereier wieder gegessen und werden.

2. Sind braune Eier immer von brauen Hennen?

Die Antwort lautet simpel: nein! Die Farbe des Hühnergefieders sagt nichts über die Farbe der Eierschale aus. Welche Farbe das Hühnerei haben wird, ist genetisch bedingt und hängt von der Hühnerrasse ab. Je nach dem, ob es sich um reinrassige Hühner handelt, kann auch auf die Farbe des Eis geschlossen werden.

Generell besteht die Eierschale hauptsächlich aus Kalk. Bei Hühnern, die weiße Eier legen, kommen keine weiteren Farbpigmente in die Schale. Bei Hühnern, die braune Eier legen, wird das Kalkweiß durch rote Pigmente aus dem Blut und gelbe Pigmente aus der Galle gefärbt.

 

3. Warum sind Bio-Eier fast immer braun?

Ökologisch erzeugte Eier werden im Handel meist als braune Eier angeboten. Das hat wenig mit den Nährstoffen zu tun, aber viel mit den Wünschen der Verbraucher. Da braune Eier eher der Vorstellung von Natur und biologischer Landwirtschaft entsprechen, werden sie vorrangig in den Handel gebracht. Weiße Bio-Eier landen stattdessen eher in Backwaren und in anderen Lebensmitteln.

Frohes Osterfest!

In der Osterzeit sind jedoch weiße Bio-Eier wieder gefragt – schließlich lässt sich die helle Schale sehr viel besser färben und bemalen.

4. Woran erkenne ich ökologisch erzeugte Eier?

Die Farbe eines Eis ist kein zuverlässiger Hinweis auf die Herkunft des Hühnererzeugnisses. Auskunft über die Haltungsform der Legehenne gibt jedoch die Ziffer, die sich auf den gestempelten Eiern im Handel finden lässt.

Wer seine Eier im Hofladen oder bei ähnlichen Direktvermarktern kauft, erhält mit Sicherheit direkt vor Ort zuverlässig Auskunft über die Art der Hühnerhaltung. Wer im Lebensmittelgeschäft Eier kauft, sollte unbedingt auf die Prüfziffer auf der Eierschale achten. Sie gibt – im Gegensatz zu bunten Bildern und Versprechungen von „glücklichen Hühnern“ – eine sichere Auskunft über die Art der Hühnerhaltung.

5. Was bedeuten die Ziffern auf dem Ei?

Eier mit der Ziffer 0 stammen aus ökologischer Erzeugung. In der Praxis bedeutet das, dass die Hennen ausschließlich mit ökologisch erzeugtem und gentechnikfreiem Futter ernährt werden. Außerdem muss Auslauf gewährleistet sein. In Hallen dürfen höchstens 12 Hennen auf einem Quadratmeter gehalten werden. Die Hühnerschar darf nicht mehr als 3.000 Tiere ausmachen.

Kennziffer 1 steht für Freilandhaltung.

Eier mit der Ziffer 1 stammen aus Freilandhaltung. Das bedeutet, dass im Innenbereich maximal neun Hennen pro Quadratmeter leben. Der Zugang nach Draußen muss jederzeit möglich sein. Die Freilandfläche bietet Rückzugsmöglichkeiten und Unterschlupf durch Hecken, Felder oder Büsche. Die Fläche darf maximal 150 Meter von den Ställen entfernt sein. Besonders die Schutzmöglichkeiten sind für Hühner wichtig, da sich viele Rassen ohne Deckung nicht ins Freie trauen. Dort hat eine Henne durchschnittlich vier Quadratmeter für sich.

Tierschützer kritisieren, das in der Praxis der Freilauf an Wochenenden selten überprüft und daher nicht immer Gewährleistet ist. Auch wurde wegen der Stallpflicht für Hühner aufgrund der Vogelgrippe der Freilauf verschlossen. Die Eier aus dieser Zeit durften jedoch in diesem Zeitraum und für weitere zwölf Wochen wie gewohnt als Freiland- oder Bio-Eier gekennzeichnet werden.

Eier mit der Prüfziffer 2 stammen aus Bodenhaltung. Klingt besser, als es ist, denn auch hier drängen sich in Hallen bereits 18 Hennen pro Quadratmeter in Gruppen bis zu 6.000 Tiere.

Steht die Ziffer 3 auf der Schale, so stammt das Ei aus Käfighaltung. Kritik an Käfigeiern wird seit Jahren von vielen Tierschutzverbänden geäußert. Und das mit einigem Recht. Denn die Haltung in kleinen Käfigen ist sicher kein Spaß für die Hühner. Seit 2009 wurden zwar die beengten Verhältnisse etwas verbessert. Groß angelegte Kampagnen unter dem Motto „Kein Ei mit 3“ zeigten jedoch in diesem Bereich einen positiven Effekt: Nahezu alle Supermärkte listeten Eier aus Käfighaltung aus ihrem Angebot aus.

6. Bio-Produkte und Massentierhaltung schließen sich aus – oder?

Bio-, Freiland- und Bodenhaltung. Da werden Bilder von gackernden und scharrenden Hühnern auf kleinen Bauernhöfen wach. Aber auch diese Ei-Produktion geschieht vielfach nach den Gesetzmäßigkeiten der industriellen Landwirtschaft. Ställe mit mehr als 20.000 Tieren sind auch in zertifizierten Bio-Betrieben längst keine Seltenheit mehr. Kein Wunder, denn die Nachfrage steigt ungebremst weiter an.

Gackern gehört zum Handwerk.

Die Probleme der Massentierhaltung: Eine erhöhte Stressbelastung für die Tiere führt zu Krankheiten und frühem Tod. Durch die Enge werden Parasiten schnell übertragen und breiten sich aus.

Hühner. Ohne Deckung trauen sich die meisten Hühner nicht, die Ausläufe zu nutzen, so dass eine noch so große Fläche den Tieren oftmals nichts nutzt. Manche Rassen trauen sich nie in Ausläufe ohne Deckung, andere erst im erwachsenen Alter. Da die Hühner aber nur etwa ein Jahr in den verschiedenen Systemen gehalten und dann wegen nachlassender Legeleistung ausgestallt, geschlachtet und durch junge Hühner (ca. 3 Monate alt) ersetzt werden, ist für die Hühner die meiste Zeit ihres Lebens ein Auslauf ohne Deckung nutzlos.

7. Wie sieht es mit dem Hühnerfleisch aus?

Bio-Lebensmittel boomen. Aber nicht in allen Bereichen, denn die Entscheidung für oder gegen Bioprodukte verläuft häufig über den Preis. Lediglich 0,9 Prozent der Masthühner in Deutschland kommen aus ökologischer Haltung. Und – wie auch schon bei der Ei-Produktion bemerkt – auch hier steht die Massentierhaltung längst auf der Tagesordnung. Gemäß der gültigen EU-Norm leben durchschnittlich 4.800 Tiere pro Stall. Auf einen Quadratmeter Stallfläche kommen 21 Kilogramm Masthuhn.

8. Weibliche Küken werden Legehennen – männliche Küken werden stolze Hähne (oder Brathähnchen)?

Güteklasse A – Gewischtsklasse 4 ….

 Da Hühner kultiviert gehalten werden, passt die Antwort „von Natur aus“ sicher ohnehin nur bedingt. In der Realität ist die einfach Logik – vom weiblichen Küken, dass zur Legehenne heranwächst und dem männlichen Küken, dass als stolzer Hahn auf dem Mist die Bewohner des Bauernhofs weckt – ganz sicher in die Abteilung Bilderbuchgeschichten.

In Deutschland allein schlüpfen jährlich rund 100 Millionen Küken. Rnd die Hälfte davon sind männlich und als Legehenne damit unbrauchbar. Allerdings sind diese Küken – vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen – zu nichts zu gebrauchen. Denn durch die speziellen Züchtungsbedingungen, die darauf abzielen, leistungsfähige Legehennen zu produzieren, eignen sich die männlichen Küken auch nicht zur Mast und werden derzeit noch unmittelbar nach dem Schlüpfen getötet. Das gilt nicht nur für die konventionelle Landwirtschaft, sondern auch für viele Biobetriebe. Durch die öffentliche Berichterstattung und der darauf folgenden Empörung, gibt es vereinzelt eine Abkehr von dieser ethisch bedenklichen Praxis.

9. Wie sieht es mit der Ökobilanz von Huhn und Ei aus?

Auch die Eier von glücklichen Hühnern produzieren Emissionen. Ein Großteil (rund 60 Prozent) durch das tägliche Futter. Der restliche CO2-Ausstoß entsteht durch Verpackung und Transport. Pro Ei macht das insgesamt rund sieben Kilogramm Kohlendioxid.

Auch Hühnerfleisch hat – wie eigentlich sämtliche tierischen Lebensmittel – eine ungünstige Ökobilanz: Um ein Kilogramm Hähnchenfleisch zu erhalten, müssen drei Kilo pflanzliche Lebensmittel verfüttert werden.

10. Was haben Hühner mit dem heimischen Biomüll zu tun?

Vor einigen Wochen ging die Nachricht über die Agenturen und fanden unter der Rubrik „Vermischtes“ einige Beachtung: Im französischen Elsass werden Hühner gratis abgegeben. Diese werden mit den Essensresten aus den Haushalten gefüttert und legen gute Eier. Grundidee hinter der Renaissance der Subsistenzwirtschaft ist es in erster Linie, die Abfallmenge zu reduzieren. Die Initiatoren des Projekts ziehen bereits eine positive Bilanz. Jeweils paarweise abgegeben, haben bereits mehr als 1.000 Hühner den Besitzer gewechselt und im Gegenzug rund 100 Tonnen Biomüll gefressen – respektive aufgepickt.

Hierzulande wird die Idee noch skeptisch beäugt, denn gerade Laien können rasch mit dem Thema Haushühner überfordert werden und durch falsche Fütterung die Tiere gefährden. Wer allerdings über landwirtschaftliche Grundkenntnisse verfügt, wird den lebenden Biomüll-Verwerter sicher zu schätzen wissen.

Bekanntester Hühnerhalter der Grande Nation ist übrigens niemand geringeres als Emmanuel Macron. Anlässlich der Pariser Landwirtschaftsmesse Anfang des Jahres, bekam der Staatspräsident eine Henne geschenkt.

 

11. Was haben Eier mit Geld zu tun?

Im Mittelalter wurden Eier auch als Zahlungs- und Tauschmittel vernutzt. Auch als Abgabe an den Lehensherrn wurden sogenannte Zinseier verwendet. Wer diesen Brauch sehr altertümlich empfindet: auch in den Zeiten des „schwarzen Marktes“ in der Nachkriegszeit waren Eier eine durchaus akzeptierte Tauschware. Schließlich konnten diese kaum gefälscht oder gepanscht werden. Auch sprachlich sind Eier noch als Zahlungsmittel bekannt. Vielleicht nicht ganz so populär wie Knete, Kies und Schotter, aber 100 Eier sind immer noch ein nettes Sümmchen.

 

 12. Was ist eigentlich das Ei des Kolumbus?

Um dieses Sprichwort ranken sich verschiedene Geschichten, die allesamt nicht belegt sind. Die bekannteste berichtet davon, dass Kolumbus bei einer Tischgesellschaft die Gäste aufgefordert habe, ein Ei auf seine spitze zu stellen. Niemandem gelang das Kunststück – außer dem bekannten Seefahrer und Entdecker: Er schlug das Ei auf den Tisch. Mit eingedrückter Spitze blieb es stehen. Ein anscheinend schwieriges Problem wurde einfach gelöst.

 

Grüne Geldanlagen – Das Ei des Kolumbus

Und was sind die Herausforderungen unserer Zeit? – Die Klimakrise abwenden, Erneuerbare Energien fördern, biologische Vielfalt erhalten, Armut und Hunger in der Welt bekämpfen.

Auch das alltägliche Leben hält viele Herausforderungen bereit: Die Familie absichern, für das Alter vorsorgen und Geld rentabel anlegen.

Hier ist da Ei des Kolumbus, beides miteinander zu verbinden. Durch nachhaltige Geldanlagen. Grünes Geld, erfahrener Experte für ethische und ökologische Investments, findet auch für Sie die passende Lösung.

 

 

 

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