
Projekte sind die Königsklasse der ökologischen Geldanlagen. Mit dem Geld der Anleger werden direkt Solaranlagen, Windturbinen, Blockheizkraftwerke oder Wälder finanziert. Doch die Beteiligungen, Genussrechte oder Nachrangdarlehen leiden in der Öffentlichlichkeit häufig unter einem schlechten Image. Besonders die größeren Ausfälle außerhalb des Öko-Bereichs, besonders bei Schiffen oder Containern, lassen viele Anleger direkt abwinken.
Die Erfahrungen von Grünes Geld sind dagegen andere. Nach mehr als zehn Jahren im Bereich Projekte und rund 80 unterschiedlichen Einzelinvestments ist die Bilanz nicht blütenrein weiß, aber in Summe positiv.
Und es muss ja auch einen wirtschaftlich attraktiven Hintergrund geben – schließlich sind laut Bundesbank Statistik immerhin 3.500 Fonds mit einem Volumen von 78,2 Milliarden Euro am 31.12.2017 vorhanden. Dabei wurden 4,4 Milliarden Euro ausgeschüttet, was einem durchschnittlichen Ertrag von 5,7 Prozent entspricht. Für ein börsenunabhängiges, regelmäßige Erträge lieferndes Investment eine stolze Zahl.
Das unabhängige Magazin fondsprofessionell hat in aktuellen Ausgabe nun Zahlen zu vergangen Beteiligungen (KG-Modelle) veröffentlicht. In der größten und umfangreichsten mir bekannten Untersuchung wurden 654 Beteiligungsmodelle untersucht. Dabei handelt es sich ausschließlich um aufgelöste Beteiligungsmodelle. Beteiligungsmodelle die noch am Laufen sind oder andere Formen wie Genussrechte oder Nachrangdarlehen wurden nicht betrachtet.
Man betrachtet also die tatsächlich für den Anleger interessante Zahl … was habe ich am Schluss heraus bekommen?
Ergebnisse kompakt: alle untersuchten Fonds haben mindestens Kapital erhalten
Sämtliche untersuchten Fonds haben dabei mindestens 100 Prozent des eingesetzten Eigenkapitals der Anleger ausgeschüttet. Alle in dieser Untersuchung beteiligten Modelle haben also zumindest kein Eigenkapital vernichtet.
Bei einer durchschnittlichen Laufzeit von 11 Jahren haben die Fonds im Schnitt einen Gesamtmittelrückfluss von 150,3 Prozent erreicht. Das Ergebniss wird sich noch nach oben korrigieren, da die Modelle zwar alle Assets verkauft haben, aber noch nicht in allen Fällen das Geld schon an die Anleger zurück geflossen ist.
Die einzelnen Kategorien
Die Untersuchung ist in verschiedene Fondskategorien aufgeteilt: Deutschland-Immobilien-Fonds, Ausland-Immobilien-Fonds, Flugzeugfonds, Schiffsfonds und Energiefonds. Für uns am interessantesten: Energiefonds.
Initiator | Fonds | Emissions- jahr |
Exit-Jahr | Gesamtaus- zahlung |
Aktuelles Angebot |
Wattner | SunAsset 1 | 2008 | 2013 | 186,10% | SunAsset 7 |
Chorus | Cleantech Solar 2 | 2009 | 2015 | 177,89% | |
Chorus | Cleantech Solar 4 | 2010 | 2015 | 149,79% | |
Chorus | Cleantech Solar 8 | 2011 | 2015 | 133,71% | |
WPD | Windpark Grapzow | 2004 | 2016 | 183,40% | |
Chorus | Cleantech Solar 6 | 2010 | 2015 | 134,25% | |
Lloyd Fonds | Windpark Coppanz | 2002 | 2007 | 133,50% | |
Nordcapital | Energieversorgung 1 | 2008 | 2015 | 141,20% | |
Wattner | SunAsset 4 | 2012 | 2017 | 126,00% | SunAsset 7 |
Grüne Emissionshaus | Windofonds Utgast II | 1997 | 2016 | 175,98% | |
Reconcept | RE 02 Windenergie Deutschland | 2012 | 2018 | 123,30% | RE12 EnergieZins 2022 |
König & Cie. | Windpark Herzogtum-Lauenburg | 2003 | 2008 | 118,00% | |
CFB | Nr. 128 FWNL Fernwärme Leipzig | 1998 | 2010 | 136,44% | |
König & Cie. | Windpark Moorhusen-Stördorf | 2000 | 2007 | 120,33% | |
Chorus | Cleantech Wind 10 | 2012 | 2015 | 106,28% |
Tabelle: Top 15 der aufgelösten Energiefonds, laut fondsprofessionell Ausgabe 2/2018, Seite 146
Fazit: Attraktive Investment mit angemessenem Risiko
Klar, gut funktionierende Projekte sind eine tolle Sache. Ausschüttungen zwischen 4 bis 8 Prozent kommen regelmäßig jedes Jahr unabhängig von den Launen der Börsen. Der ökologisch orientierte Anleger ist außerdem ganz nah dran am Investment und kann direkt sehen, wie und wo sein Geld arbeitet. Bei Beteiligungsmodellen hat er außerdem umfangreiche Informationsrechte und kann die Geschäftsleitung bei Bedarf auswechseln.
Doch die attraktiven Renditen haben Ihren Preis in Form eines erhöhten Risikos. Egal wie gut geplant wird, es kann passieren, dass der Wind nicht so stark weht wie geplant oder dass ein Staat die garantierten Einspeisevergütungen doch nicht zahlt.
Der Anleger muss also unbedingt auf Streuung achten. Eine Anlagesumme sollte er lieber auf mehrere Projekte aufteilen als dass er nur auf ein Pferd setzt. Dann stehen guten, regelmäßigen Rückflüssen oberhalb von 4 oder 5 Prozent auf in den heutigen Zeiten nichts entgegen.

Über den Autor
Gerd Junker Gerd Junker ist Co-Gründer und Geschäftsführer der Grünes Geld GmbH. Gerd Junker: „Wir leben was wir tun! Und das ist ganz einfach, denn der doppelte Nutzen von grünen Geldanlagen ist überzeugend – die Welt verbessern und Rendite erhalten.“ Mehr zu ihm und Grünes Geld auf Xing, Facebook oder Twitter.