Geld sinnvoll anlegen, für das Alter vorsorgen, Vermögen aufbauen – Themen, mit denen sich viele Menschen beschäftigen und dennoch immer wieder vor der schwierigen Frage stehen, welche Anlagestrategie für sie die richtige ist. Denn Geld anzulegen ist in anhaltenden Zeiten des Null- und Niedrigzinses weiterhin nicht leicht.
Kein Wunder also, dass viele Anleger resignieren. Experten gehen davon aus, dass aktuell noch immer gut 40 Prozent des Vermögens in Deutschland auf Girokonten, Sparbüchern und Tagesgeldkonten lagert und damit kaum Erträge bringt.
Schade eigentlich, denn eine durchdachte Geldanlage bringt viele persönliche und gesellschaftliche Vorteile. Schließlich werden durch die Investition in zukunftsfähige Projekte, Unternehmen und Staaten Entwicklungen angestoßen, die sich zum einen für den Anleger in Form von guten Erträgen auszahlen. Zum anderen profitieren auch Menschen von diesen Investitionen und tragen beispielsweise dazu bei, soziale Projekte auf ein solides wirtschaftliches Fundament zu stellen oder Innovationen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz zu realisieren.
Voraussetzung für diese positive Wirkung des angelegten Geldes ist, sich für nachhaltige Geldanlagen zu entscheiden. Denn wer den Aspekt der Nachhaltigkeit ausblendet, wird leicht zum Profiteur von internationalen Kriegen, Waffenhandel, Kinderarbeit und Ausbeutung, Menschenrechtsverletzungen sowie der Zerstörung von Umwelt und Klima.
Kein Widerspruch zwischen Geld und gutem Gewissen
Moralapostel alter Schule sehen in Geldanlagen schnell ein „schmutziges Geschäft“. Doch die frühere Zerrissenheit von Geld auf der einen und einem guten Gewissen auf der anderen Seite ist längst Schnee von gestern.
Denn auch nachhaltige Geldanlagen folgen den klassischen Kriterien von Rentabilität, Liquidität und Sicherheit und setzen innerhalb dieses „magischen Dreiecks der Geldanlage“ unterschiedliche Prioritäten.
Bei nachhaltigen Geldanlagen werden die drei Bewertungsfaktoren der Geldanlage noch um einen weiteren Faktor ergänzt. Gleichberechtigt treten ethische, soziale und ökologische Bewertungskriterien hinzu.
Ein Ansatz, der im Trend liegt und von immer mehr Anlegern nachgefragt wird, denn immer mehr Anleger haben verstanden, dass ihr Geld etwas bewirken kann und, dass es in ihrer Hand liegt, welche Wirkung erzielt wird. Und so wollen viele Anleger lieber in klimafreundliche regenerative Energien investieren als in Kohlekraftwerke und bevorzugen deshalb Investitionen in fair gehandelte Güter und Dienstleistungen statt in Waffenhandel und Ausbeutung.
Grund genug also, die sieben wichtigsten Entscheidungshilfen & Tipps für Ihre Geldanlage 2018 zusammenzustellen.
Inhalt:
- Wissen, wo man steht
- Wissen, was man hat
- Wissen, wo man hin will
- Wissen, was man will …
- … und was nicht
- Wissen, was der Finanzmarkt bietet
- Investmentfonds
- ETFs
- Nur Bares ist Wahres? – Keine Angst vor Sachwerten!
- Auf das Kleingedruckte achten
- Wissen, wem man vertrauen kann
1. Wissen, wo man steht
Finanzprofis wissen, dass interessante Geldanlagen zur echten Leidenschaft werden können. Doch bei aller Begeisterungsfähigkeit – vor der Investition steht der kritische Blick auf die persönliche finanzielle Situation.
Wer noch Schulden zu tilgen hat, sollte dieser Verpflichtung zuerst nachkommen, denn die Geldanlagen, die einen größeren Ertrag als die anfallenden Kreditzinsen versprechen, sind mehr als rar gesät. Entsprechend empfiehlt es sich auch nicht, für eine vermeintlich lukrative Investition Geld aufzunehmen.
2. Wissen, was man hat
Vorhandenes Geld anzulegen ist nicht schwer. Denn das Geld aus Rückzahlungen, Ausschüttungen, Erbschaften oder Veräußerungen soll nicht auf dem Konto versauern. Etwas kniffeliger ist es, wenn bislang kein Grundstock vorhanden ist.
Um ein solides Vermögen aufzubauen bietet es sich an, durchschnittlich zehn Prozent des Einkommens zu investieren. Wichtig dabei ist es, nicht nur die regelmäßigen Belastungen im Blick zu behalten, sondern auch Ausgaben zu berücksichtigen, die unregelmäßig anfallen.
Eine „stille Reserve“, die jederzeit verfügbar ist, sollte daher nicht in die mittelfristige Geldanlage eingeplant werden. Hier hat sich seit langem die Faustregel bewährt, drei Monatsgehälter verfügbar zu haben.
In diesem Bereich ist es gar nicht so leicht, sein Geld nachhaltig auf einem Konto zu „deponieren“, denn lediglich 17 Prozent der Banken und Sparkassen berücksichtigen ethische, soziale und ökologische Gesichtspunkte bei der Verwaltung der Einlagen. Spar- und Zinseinlagen werden dabei zunehmend in Projekte zu Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz angelegt. Wer sein Konto und seine sofort verfügbaren Rücklagen in den nachhaltig handelnden Händen wissen will, entscheidet sich für eine Ökobank.
3. Wissen, wo man hin will
„Der frühe Vogel fängt den Wurm“ – diese Lebensweisheit gilt uneingeschränkt für den Erfolg von Geldanlagen. Denn wer bereits in jungen Jahren anfängt zu investieren, verschafft sich durch anfallende Zinsen und Zinseszinsen einen entscheidenden Startervorteil. Daher empfiehlt es sich durchaus, regelmäßig auch mit kleinen Summen zu beginnen, diese an die jeweilige Lebenssituation anzupassen und langfristig am Ball zu bleiben.
Auch in späteren Jahren läuft nicht automatisch alles rund. In unsicheren Situationen, wie etwa bei befristeten Arbeitsverträgen, ist es ratsam, keine langfristigen Anlagemöglichkeiten zu wählen, die nicht reduziert werden können. Wer beispielsweise eine Lebensversicherung frühzeitig auflösen möchte, muss beim Rückkaufswert mit herben Verlusten rechnen.
Wenn die Geldanlage unvorhergesehener Weise nicht mehr weitergeführt werden kann, heißt es, einen kühlen Kopf zu bewahren, sich beraten zu lassen und keine übereilten Entscheidungen zu treffen. Wer bereits im Vorfeld weiß, dass eine langfristige Anlage schwierig ist, sollte sich für Anlagen mit einer geringeren Laufzeit entscheiden oder die regelmäßige Anlagesumme niedrig halten.
4. Wissen, was man will …
„Hin und Her macht Taschen leer“ – in so mancher alten Weisheit steckt weit mehr als nur ein Körnchen Wahrheit. Sicher ist es sinnvoll, die eigene Anlagestrategie regelmäßig zu überdenken und – soweit es notwendig ist – Kurskorrekturen vorzunehmen. Wer allerdings seine Anlagestrategie häufig umwirft um einem vermeintlichen Trend zu folgen, handelt am Ende planlos.
Im Fall der nachhaltigen Geldanlagen steht demnach zuerst einmal die Entscheidung für Geldanlagen, die festgelegten ethischen, sozialen und ökologischen Anforderungen gerecht werden, aber Aspekte wie eine verantwortungsvolle und transparente Unternehmensführung erfüllen oder sich der Gemeinwohlökonomie verpflichtet fühlen.
Darauf folgt die Analyse, welche Aspekte einer Geldanlage persönlich besonders wichtig sind. Steht die Sicherheit der Anlage im Vordergrund oder ist es mehr die Höhe der Erträge? Welcher Anlegertyp Ihnen am nächsten kommt und welche Geldanlagen zu Ihnen passen, können Sie mit dem Grünes Geld Test ermitteln.
5. … und was nicht
Pessimismus und negative Beurteilungen gelten als typische deutsche Untugenden. Daher ist es für viele Menschen leichter zu formulieren, was sie nicht mögen, als was ihnen Freude bereitet.
Der negative Touch kann hier übrigens durchaus auch zur kritischen Nachfrage nützlich sein. Schließlich gibt es auch im Bereich der Geldanlagen unterschiedliche Sichtweisen und Prioritäten. Das kann dazu führen, dass angebotene Finanzprodukte möglicherweise ungewünschte Branchen, Unternehmen oder Produkte beinhalten.
Bezogen auf nachhaltige Geldanlagen nennen sich diese Nicht-Wünsche Ausschlusskriterien. Im Allgemeinen sind Staaten, Branchen und Unternehmen nicht in nachhaltigen Finanzprodukten enthalten, wenn ihre Geschäftstätigkeit im Zusammenhang mit ethisch und ökologisch bedenklichen Produkten stehen oder wenn sie gegen internationale Normen und Standards, wie beispielsweise die Charta der Menschenrechte oder das Washingtoner Artenschutzabkommen verstoßen.
Spezieller können Anleger jedoch auch ihre eigenen Wertmaßstäbe setzen. So umfasst beispielsweise der Fonds Globale Aktien – katholische Werte ausschließlich Finanzprodukte, die im Einklang mit der herrschenden katholischen Lehrmeinung stehen. Aber auch Veganer und Tierrechtsaktivisten können bei einigen nachhaltigen Anlagen ausschließen, dass Geld in Bereiche fließt, die die Massentierhaltung unterstützen.
6. Wissen, was der Finanzmarkt bietet
Natürlich kann jeder Anleger direkt Aktien oder Anleihen von Unternehmen beziehungsweise Staaten seines Vertrauens kaufen und sein Wertpapierdepot selbst managen. Doch diese Art der Anlage ist eindeutig etwas für Profis, erfordert viel Wissen und Zeit und ist durchaus nicht ohne Risiken.
6.1. Investmentfonds
Sehr viel einfacher ist die Geldanlage in ethisch, sozial oder ökologisch ausgerichtete Investmentfonds. Diese sind bereits mit kleinen Beträgen für nahezu alle Anleger interessant, denn die Fonds ermöglichen den einfachen Zugang zu den internationalen Finanzmärkten. Fondsmanager organisieren die Zusammenstellung der Papiere. Da die Fonds viele unterschiedliche Aktien zusammenfassen, sind Schwankungen ungleich geringer als bei Investitionen in einzelne Aktienwerte. Eine Zusammenstellung interessanter grüner Musterdepots finden Sie hier.
6.2. ETFs
Stark im Kommen sind aktuell auch Indexfonds, die sogenannten ETFs (Exchange Trades Funds). Diese sind eine kostengünstige Anlagealternative, da sie ohne Fondsmanager auskommen und stattdessen die Entwicklung von Börsenindizes abbilden. Die Palette an diesen passiven börsennotierten Fonds ist mittlerweile recht breit. Entsprechend werden auch Nachhaltigkeitsthemen abgedeckt. Da ETF’s hauptsächlich aus angelsächsischen Ländern wie Großbritannien und den USA kommen, sollten die deutschen Anleger an die Nachhaltigkeit allerdings keine großen Ansprüche haben. Ein Musterdepot mit nachhaltigen ETF’s finden Sie hier.
6.3. Sachwerte
Nur Bares ist Wahres? – Keine Angst vor Sachwerten! Zwar gleicht die Investition in Antiquitäten, Kunst oder Jahrhundertweine und die Spekulation auf einen enormen Verkaufswert mehr einem Glücksspiel, denn einer Geldanlage. Dennoch kann ein Sachwert durchaus eine interessante und nachhaltige Form des Investments sein – gewusst wie.
Vor allem Anleger, die viel Wert auf Mitbestimmung und Transparenz legen, sind mit nachhaltigen Investments sehr zufrieden, bei denen sie Miteigentümer werden und damit direkt am Unternehmen beteiligt sind. Darüber hinaus sind die Erträge bei Sachwertinvestitionen durchaus überdurchschnittlich. Im Gegenzug handelt es sich bei diesen Investments um langfristige Geldanlagen.
Besonders interessant sind dabei aktuell Investments im Bereich Klimaschutz. Dabei haben sich vor allem Sachwerte aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien, in erster Linie Beteiligungen an Windparks und Solarprojekten gut im Markt etabliert. Aber auch Aufforstungsprojekte bieten einen hohen Mehrwert in Sachen Nachhaltigkeit und bringen durch den steigenden Holzpreis überdurchschnittliche Erträge.
6.4. Auf das Kleingedruckte achten
Die Ertragsseite der Geldanlagen im Blick zu haben ist vernünftig. Nicht vergessen werden sollten jedoch auch die Faktoren, die Gewinne schmälern. Dazu zählen natürlich die Steuern, aber auch die Kontoführungsgebühren sowie weitere Transaktions- und Verwaltungskosten. Wie in allen Bereichen des Lebens gilt auch es auch hier, das Kleingedruckte zu lesen und die Nebenkosten nicht zu vergessen.
7. Wissen, wem man vertrauen kann
Wer sein Geld nachhaltig anlegen will, findet für nahezu jede Anlagesumme eine Vielzahl sinnvoller Investments. Dennoch sorgt dieser wachsende Markt auch für Verunsicherung, denn welchem Finanzdienstleister kann man vertrauen?
Bei der Vertrauensfrage geht es zum einen um die solide Verwaltung der Anlage, zum anderen aber auch darum, wie konsequent dem Nachhaltigkeitsansatz gefolgt wird.
Sicher gehen Sie bei Spezialisten, die den Nachhaltigkeitsgedanken ins Zentrum ihrer Geschäftstätigkeit stellen und nicht als wie ein beliebiges Produkt mit anbieten.
Grünes Geld hat von Anfang an auf ethische, soziale und ökologische Geldanlagen gebaut und zählt damit zu den Pionieren im Markt. Wenn Sie mehr über das Angebot von Grünes Geld, dem erfahrenen Finanzexperten im Bereich der nachhaltigen Geldanlagen erfahren wollen, finden Sie HIER ausführliche Informationen zu Aktien-, Anleihe- und Immobilienfonds, fondsbasierte Lebens- und Rentenversicherungen sowie zu interessanten Sachwerten.