Zukunft gestalten mit Rendite: „Grünes“ Crowdinvesting

Kapitalrendite braucht Wachstum. Aber gerade das dauernde Wachstum ist es, was unserem Planeten schadet. Wir verbrauchen deutlich mehr Ressourcen, als sich in der Natur regenerieren. Andererseits setzt eine gesicherte Altersversorgung angesichts der demografischen Entwicklung voraus, dass sich Kapital im Laufe des Lebens angemessen vermehrt. Ist eine attraktive Verzinsung nur auf Kosten künftiger Generationen zu erzielen? „Grüne“ Investitionen, die Geldanlage in nachhaltigen Projekten, beweist das Gegenteil.

Schwarmintelligenz nutzen

Eine Form der verantwortungsvollen Investition ist grünes Crowdinvesting. Allgemein versteht man unter Crowdinvesting eine Finanzierungsform, bei der sich viele Kleinanleger als Investoren an einem Unternehmen beteiligen. Der Oberbegriff für Gelder, die von einer Vielzahl Menschen kommen, ist Crowdfunding. Während Crowddonation und Crowdsupporting aber eher immaterielle Ziele verfolgen und Crowdlending einer klassischen Kredit-Gewährung entspricht, bedeutet Crowdinvesting einen Einstieg in das Unternehmen mit allen Chancen und Risiken, erläutert der Crowdfunding-Ratgeber von www.cloudkredit.com. Geht der Geschäftsplan auf, winken hohe Gewinne statt mickriger Zinsen. Geht die Sache dagegen schief, besteht ein hohes Verlustrisiko. Allerdings ist das auch beim Kreditmodell nicht anders. Crowdlending ist als Nachrangdarlehen konzipiert, das heißt, andere Gläubiger werden zuerst bedient. Im Insolvenzfall dürfte in der Regel nichts mehr übrig sein für die Tilgung. Aufgrund des beträchtlichen Risikos besteht in Deutschland ein gesetzlicher Schutz für Kleinanleger. Beträge über 1.000 Euro bis 10.000 Euro sind als Crowdinvest nur nach einer Prüfung von Vermögen und Einkommen erlaubt. Außerdem darf das gesamte Projektvolumen 2,5 Millionen Euro nicht übersteigen.

ESG-Kriterien kennzeichnen nachhaltige Unternehmen

Welche Anlagen sind aber wirklich „grün“? Ist es ausreichend, auf geächtete Waffen, Arbeitnehmerausbeutung und Kinderarbeit zu verzichten? Dann dürften Kohlebergbau, Ölindustrie und Kernkraftwerke auch dabei sein. Nun sind diese Energieformen erstens nicht gerade als nachhaltig bekannt, zweitens werden sich die Unternehmen wohl kaum durch Crowdinvesting finanzieren. Ein erster Auswahlfilter kann über anerkannte Selbstverpflichtungen oder Fremdbeurteilungen gesetzt werden. In Deutschland gibt es den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK). Wer die Anforderungen des DNK erfüllen will, muss sich zu zwanzig nicht-finanziellen Leitungsindikatoren erklären. International bekannter sind die ESG-Werte, also eine Beurteilung nach den Kriterien Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Je höher der ESG-Wert, desto nachhaltiger ist das Investment.

Bewertung spezialisierter Plattformen beachten

Für kleinere Vorhaben wie ein mobiles Solarkraftwerk oder den Austausch herkömmlicher Beleuchtungen gegen LED sind DNK und ESG nicht verfügbar. Eine Zeichnung solcher Projekte erfolgt über eine auf grünes Crowdfunding spezialisierte Plattform. Hier gibt es mittlerweile eine beträchtliche Auswahl, allerdings verschwinden einige Anbieter auch recht schnell wieder vom Markt. So sind teilweise noch beworbenen Crowdfunding-Vermittler wie Bürgerzins online nicht mehr erreichbar, und greenXmoney, Spezialist für erneuerbaren Energien, hat aktuell das Neugeschäft ausgesetzt. Umschauen können sich interessierte Anleger schon seit rund zehn Jahren bei GreenVesting. Um eine breite Risikostreuung zu ermöglichen, liegt die Mindestbeteiligung bei nur 100 Euro. Econeers ist als Öko-Schwester der bekannten Plattform Seedmatch am Start und vergibt Anteile ab 250 Euro. Beide verfolgen das Prinzip Crowdlending und platzieren Nachrangdarlehen. Interessant ist auch die gemeinnützige Plattform EcoCrowd, bei der die Deutsche Umweltstiftung und das Umweltbundesamt mitmischen. Dank einer umfassenden Vorprüfung haben betrügerische Investment-Angebote hier praktisch keine Chance. Seit Jahren zuverlässig agieren auch Companisto und innovestment. Zuverlässigkeit der Plattform bedeutet aber keineswegs eine risikoarme Anlage. Sowohl die unternehmerische Beteiligung als auch das (nachrangige) Darlehen bergen stets das Risiko eines Totalverlustes.

Über den Autor

Gerd Junker Gerd Junker ist Co-Gründer und Geschäftsführer der Grünes Geld GmbH. Gerd Junker: „Wir leben was wir tun! Und das ist ganz einfach, denn der doppelte Nutzen von grünen Geldanlagen ist überzeugend – die Welt verbessern und Rendite erhalten.“ Mehr zu ihm und Grünes Geld auf Xing, Facebook oder Twitter.

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