Bitcoin & Co.: Ökobilanz zwischen Glanz und Umweltschatten 🌍


1. Bitcoin – eine Energieräuberin

Bitcoin setzt weiterhin auf Proof‑of‑Work (PoW), eine energieintensive Konsens-Technologie. Laut dem Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index verbraucht das Netzwerk aktuell etwa 112 TWh pro Jahr – das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch Polens (webprofessionalsglobal.org). Andere Quellen nennen Werte zwischen 91 TWh und 177 TWh jährlich.

Dieser immense Energiebedarf führt zu gewaltigen CO₂-Emissionen. Der Bitcoin Energy Consumption Index schätzt die jährlichen Treibhausgas-Emissionen auf 98 Mt CO₂, vergleichbar mit dem jährlichen CO₂-Ausstoß Katars. Ergänzend kommt, dass allein China im Zyklus 2020–2021 durch Bitcoin-Mining ca. 41 Mt CO₂ emittierte – und weltweit etwa 67 % des Mining-Stroms aus fossilen Quellen stammt.

2. Wasser- und Flächenverbrauch – wenig beachtet, aber relevant

Neben Strom belastet Bitcoin auch Wasserressourcen. Jährlich werden schätzungsweise 2.772 GL Frischwasser verbraucht – das entspricht dem Gesamtverbrauch der Schweiz. Der Mining-Betrieb kann Wasser für Kühlung verwenden, was in Wassermangelgebieten problematische Folgen haben kann .

Außerdem beanspruchen Mining-Farmen erhebliche Landflächen – die 10 größten Länder (u. a. USA, Kanada, Russland, Kasachstan) verursachten 2020–2021 rund 92–94 % der gesamten Landnutzung für Bitcoin-Mining (unu.edu).

3. E-Waste: Das digitale MĂźllproblem

Mining erfordert spezialisierte ASIC-Geräte, deren Halbwertszeit nur etwa 1–1,5 Jahre beträgt . Der jährliche elektronische Müll durch Bitcoin beträgt schätzungsweise 30 kt (vergleichbar mit dem IT-Abfall der Niederlande). Pro Transaktion entstehen etwa 272 g E-Waste.

4. Vergleich mit anderen Kryptowährungen

Die Umwelthilfe durch Konsensänderungen wird deutlich: Ethereum wechselte 2022 zu Proof‑of‑Stake (PoS), was seinen Energieverbrauch um über 99 % reduzieren konnte. Ähnliche Moves folgten bei Dogecoin – PoS senkt den Energiehunger fast auf Null.

Im Gegensatz dazu bleibt Bitcoin unverändert energiehungrig – mit jährlich teils bis zu 170 TWh Strom und CO₂-Ausstößen, die pro Transaktion einem PKW über 1.600–2.600 km Fahrt entsprechen.

5. Ursachen und Treiber: Kurs versus Verbrauch

Das Mining richtet sich konsequent nach Marktpreisen. Ein 400%-iger Preisanstieg zwischen 2021 und 2022 fĂźhrte zu einer 140%-igen ErhĂśhung des Welt-Mining-Energiebedarfs. Das System skaliert nach oben, solange es profitabel ist.

Regionale Energiepreise sind entscheidend: Regionen wie Sichuan (Hydro), Island, Quebec, Norwegen, und US-Staaten wie Georgia, Texas und Montana sind beliebt durch Niedrigpreis-Strom – allerdings oft mit hohem Anteil nicht-erneuerbarer Quellen .

6. Chancen und Regulierungsansätze

Bitcoin-Befürworter argumentieren, das Mining könne Überschüsse erneuerbarer Energien nutzen, damit Netze stabilisieren und Kurtailierung reduzieren – was langfristig ökologisch vorteilhaft sei . Einige Pilotprojekte koppeln Wind- und Solaranlagen mit Mining.

Politisch wächst der Druck: Die UN diskutiert eine Klima-Abgabe von 0,045 $ pro kWh, was bis zu 5,2 Mrd $ jährlich einbringen könnte. Auch lokale Regulierungen – wie in Kanada und EU – begrenzen Stromanschlüsse, in den USA wird über Unterstützungsanreize für Methanreduktion durch Mining diskutiert .

7. Fazit & Einordnung

AspektBitcoin (PoW)PoS-Coins (z. B. Ethereum, Dogecoin)
Energieverbrauch90–170 TWh/Jahr (Polen bis Portugal), meist fossil<1% des PoW-Verbrauchs, ineffizienter, oft <1 TWh/Jahr
CO₂-Emissionen65–98 Mt CO₂/Jahr, pro Transaktion hochVernachlässigbar
Wasserverbrauch≈2.772 GL/JahrKaum relevant
E-Waste≈30–87 kt/Jahr, 272 g pro TransaktionSehr gering
RegulierungsperspektiveSteigende internationale Regulierung; Klimaabgaben möglichWeniger Druck, Öko-vorteilhaft

Entscheidungsmaxime: Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte Kryptowährungen mit all den Auswirkungen betrachten. Bitcoin bietet Innovationspotenzial und Unabhängigkeit, doch bezahlen Anleger das mit einem erheblichen ökologischen Fußabdruck. Energie-effiziente Alternativen wie PoS-Cryptos wären dagegen klar überlegen, bergen jedoch ebenfalls hohe finanzielle Risiken.

Fßr ESG-affine Privatanleger:innen bedeutet dies: Bitcoin bleibt Spekulation mit hohem Umweltrisiko, während PoS-basierte Token die realistischere ethisch-nachhaltige Option darstellen. Langfristige Investitionsentscheidungen sollten daher nicht nur finanzielle, sondern auch Ükologische Faktoren berßcksichtigen.


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Über die Autorin

Carmen Junker Carmen Junker ist GrĂźnderin der GrĂźnes Geld GmbH und GeschäftsfĂźhrerin der GrĂźnes Geld GmbH. Carmen Junker: „Ein Grund mein berufliches Wirken speziell auf die Nachhaltige Geldanlage auszurichten ist, die Welt ein StĂźck positiver zu gestalten mit den Mitteln und Kenntnissen die mir zur VerfĂźgung stehen. Aus der Verantwortung fĂźr die kommende Generation und weil ich selbst noch einige Jahre auf diesem schĂśnen Planeten verbringen mĂśchte“.