Umweltverbände – gemeinsam aktiv

Umwelt schützen – Artenvielfalt erhalten!Aktiv sein für den Schutz von Natur, Umwelt und Klima – das geht zum einen durch unzählige kleine Taten im Alltag. Oder aber durch politisches Engagement oder die aktive Mitgliedschaft in einem Verein.

Doch durch die verstärkten Tendenzen zur Individualisierung, klagen immer häufiger Vereine über Mitgliederschwund. Stattdessen besteht immer häufiger die Tendenz, dass sich Menschen kurzzeitig zusammenschließen und für die Dauer eines bestimmten Projektes gemeinsam agieren. Diese Entwicklung setzte bereits in den 90er Jahren bei den Protesten gegen die Atommülltransporte ein und spiegelt sich auch bei unterschiedlichen Aktionsbündnissen zum Klimaschutz wider.

Vereinsmeier versus Indivualisten

Dennoch gilt Deutschland immer noch als das Land der Vereine schlechthin – insgesamt 580.000 Vereine sind registriert, viele davon agieren auf lokaler Ebene, einige sind bundesweit aktiv. Gerade im Umweltbereich sind einige Organisationen in der Öffentlichkeit besonders präsent. Allen voran der größte deutsche Umweltverband Greenpeace. Aber auch der Bund für Naturschutz (BUND) und der Naturschutzbund (NABU) haben sich durch vielfältige öffentlichkeitswirksame Aktionen und politische Lobbyarbeit einen Namen gemacht und nehmen durch ihre Aktivitäten durchaus Einfluss auf gesellschaftliche Entwicklungen und politische Entscheidungen.

Obgleich die Umwelt- und Naturschutzverbände alle im großen und ganzen gesehen ein gemeinsames Ziel verfolgen – der Erhalt der natürlichen Vielfalt, der gesunden Umwelt sowie dem Kampf gegen die Erderwärmung – unterscheiden sich die Vereine doch in ihrer Strategie und Schwerpunktsetzung.

Inhalt

1. Greenpeace

2. BUND

3. NABU

4. WWF

5. Robin Wood

Die 5 wichtigsten Umweltverbände und ihre Besonderheiten im Überblick:

1. Greenpeace

Think big – Greenpeace Kampagnen erregen Aufmerksamkeit.

Wenn es um nichtstaatliche Organisationen aus dem Bereich Umweltschutz geht, kommt man an Greenpeace nicht vorbei. Gegründet 1971 im kanadischen Vancouver, agiert Greenpeace mit rund drei Millionen Fördermitgliedern und 2.400 Mitarbeitern weltweit. Als Stiftung nach niederländischem Recht, ist Greenpeace nicht den demokratischen Strukturen des Vereinsrechts unterworfen. Teilweise sind lokale Greenpeace-Gruppen als Vereine eingetragen.

 

Seine Anfänge hatte Greenpeace in Kampagnen gegen Kernwaffentests sowie in Aktionen gegen den kommerziellen Walfang. In den folgenden Jahren kamen der Kampf gegen die globale Erderwärmung, Überfischung der Meere, Zerstörung der Urwälder und Kampf gegen Atomenergie und Gentechnik hinzu.

Besonders bekannt wurde Greenpeace durch spektakuläre Aktionen wie die Fahrten mit dem Schiff Rainbow Warrior, mit dem gegen Atomtests auf dem Muroroa-Atoll protestiert wurde. Die Besetzung der Öltankplattform Brent Spar, um die Versenkung im Nordatlantik zu verhindern. Ebenfalls bekannt wurden Kampagnen gegen illegal gewonnenes Tropenholz und gegen die Kohlepolitik Deutschlands. Ein besonderer Coup gelang Greenpeace mit den TTIPleaks: 2016 gelang es der Gruppe in den Besitz von Abschriften der geheimen Verhandlungsdokumente zum umstrittenen Freihandelsabkommen TTIP zu gelangen und diese in einem mobilen Lesesaal vor dem Brandenburger Tor in Berlin der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Greenpeace Deutschland ist ein als gemeinnützig anerkannter, eingetragener Verein. Kritiker bemängeln allerdings immer wieder die undemokratischen Strukturen die eine Mitbestimmung der Basisgruppen nur sehr eingeschränkt ermöglicht. Aus Protest gegen die mangelnden Mitbestimmungsrechte der Mitglieder, spalteten sich in den frühen achtziger Jahren einige Mitglieder ab und gründeten die Organisation Robin Wood. Greenpeace argumentiert dagegen, dass ohne basisdemokratische Strukturen ein effizienteres und schnelleres Handeln möglich seien.

In Deutschland unterstützen rund 589.000 Fördermitglieder die Umweltschutzorganisation. Darüber hinaus sind etwa 4.900 ehrenamtliche Mitarbeiter in mehr als 100 Ortsgruppen aktiv. Daneben ist die Stiftung Greenpeace mit der Greenpeace Media GmbH eng verbunden, die das renommierte Greenpeace Magazin sowie andere Medien herausgibt. Im Bereich der Erneuerbaren Energien betreibt Greenpeace außerdem seit 1999 die Genossenschaft Greenpeace Energy. Das Energieversorgungsunternehmen verkauft an mehr als 100.000 Kunden Strom aus regenerativen Quellen.

2. Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND)

Aktiv in vielen Bereichen – der BUND.

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e. V.  kurz BUND – wurde 1975 gegründet. Gründungsmitglieder waren unter anderem Bernhard Grzimek, Hubert Weinzierl und Enoch von Guttenberg. Der BUND ist deutsches Mitglied des internationalen Netzwerks Friends of the Earth.

Der Verein zählt mit rund 584.000 Mitgliedern zu den größten Umweltverbänden in Deutschland. Doch nicht nur die breite Mitgliederbasis verschafft dem BUND ein gewisses Gewicht. Als staatlich anerkannter Umwelt- und Naturschutzverband muss der BUND gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz bei Eingriffen in den Naturhaushalt angehört werden und verfügt darüber hinaus über ein Verbandsklagerecht.

Der BUND ist als gemeinnützig anerkannt. Die Gesamteinnahmen des Vereins beliefen sich 2016 auf rund 27 Millionen Euro, wovon zwei Drittel aus Mitgliedsbeiträgen und ein Drittel aus Spenden stammten. Der BUND hat es sich zur Aufgabe gemacht, Umweltprobleme aufzudecken, politische Lösungen einzufordern und die Öffentlichkeit darüber aufzuklären.

Wichtige Themenfelder sind dabei unter anderem Strahlenschutz, Ausbau Erneuerbare Energien, Erhalt von Kulturlandschaften, sauberes Wasser, Agrarwende, Meer- und Küstenschutz, Förderung von gesunden und ökologischen Produkten, sanfter Tourismus, umweltfreundliche Verkehrssysteme. Diese Gebiete werden in Facharbeitskreisen vertiefend behandelt.

Der BUND ist in 16 Landesverbände untergliedert, die als eigenständige Vereine agieren. Innerhalb der Landesverbände sind mehr als 2.000 regionale Ortsgruppen aktiv.

Besonders bekannte Aktionen des BUND sind

  • 1981 die Kampagne zum Waldsterben,
  • 1994 die erste Umwelt-Computerliste,
  • 2001 „Fahrtziel Natur“ gemeinsam mit der Deutschen Bahn, NABU, WWF und VCD,
  • 2010 Aktionen zur Rekommunalisierung der Energienetze und
  • 2014 Aktionen gegen Mikroplastik in Meeren und Flüssen.

3. Naturschutzbund Deutschland (NABU)

Vom Bund für Vogelschutz zum Naturschutzverband – der NABU.

Der Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) entstand aus dem 1899 gegründeten Bund für Vogelschutz.

Mit rund 575.000 Mitgliedern zählt der NABU mit zu den größten und einflussreichsten Naturschutzverbänden in Deutschland. Der NABU muss als staatliche anerkannter Natur- und Umweltschutzverband bei Eingriffen in den Naturhaushalt angehört werden und ist berechtigt, Verbandsklage zu führen.

Ziel des Vereins ist der Schutz von Flüssen und Meeren, Wäldern und Tierarten. Darüber hinaus widmet sich der NABU der Umweltbildung. International ist der NABU Partnerorganisation von BirdLife International.

Der NABU in 15 Landesverbände untergliedert, in Bayern firmiert der NABU weiterhin unter dem Titel Landesbund für Vogelschutz in Bayern, ist jedoch Partnerverband des bundesweit aktiven NABU. Lokal sind rund 2.000 lokale Gruppen aktiv. Auf regionaler Ebene werden vor allem praktische Naturschutzprojekte betreut, wie beispielsweise Pflanzaktionen, Lebensraum Hecke und das Aufstellen von Schutzzäunen während der Krötenwanderung.

Auf Bundesebene gehört die politische Lobbyarbeit zu den Aufgaben des NABU, um Einfluss auf gesetzliche Grundlagen des Naturschutzes auszuüben.

Eine Besonderheit des NABU sind die rund 100 eigenen Naturschutzzentren, die vielfältige Informationen zur Umweltbildung anbieten sowie die eigenen Forschungsinstitute und Fachausschüsse. Die Arbeitsbereiche des NABU umfassen vielfältige naturwissenschaftliche Themen sowie übergreifende umweltpolitische Themen wie die Verkehrs- und Energiewende.

Um Naturschutzflächen mit besonderer Bedeutung für die Artenvielfalt zu erhalten, kauft die gemeinnützige NABU-Stiftung Nationales Naturerbe Gebiete in Deutschland auf und betreut diese fachgerecht.

Besonders bekannte Aktionen des NABU sind

  • die Aktion „Vogel des Jahres“, sie seit 1971 auf gefährdete Tiere und ihre Lebensbereiche hinweist sowie
  • die Aktionen zur Wiederansiedelung des Wolfes in Deutschland.

4. WWF – World Wide Fund for Nature

Der Panda steht für den WWF.

Der WWF wurde 1961 – damals noch als World Wildlife Fund – gegründet und zählt zu den größten internationalen Natur- und Umweltschutzorganisationen. Ziel der Stiftung mit Sitz in der Schweiz ist der Erhalt der biologischen Vielfalt sowie die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen.

Die Organisation ist in mehr als 80 Ländern vertreten und wird von mehr als fünf Millionen Menschen weltweit unterstützt. Da der WWF nicht als klassischer Verein organisiert ist, gibt es relativ wenige Regionalgruppen. Vielmehr werden die Aktionen und Projekte zentral organisiert und durch Spenden finanziert.

Der WWF sieht einen besonderen Schwerpunkt in der Zusammenarbeit mit anderen Initiativen, um die gemeinsamen umweltpolitischen Anliegen wirksam durchzusetzen. So war der WWF beispielsweise an der Gründung des Forest Stewardship Council für zertifizierte nachhaltige Forstwirtschaft sowie dem Marine Stewardship Council für nachhaltige Fischerei, beteiligt.

5. Robin Wood

Nicht nur im Sherwood Forest unterwegs – Robin Wood.

Robin Wood zählt mit rund 1.400 Mitgliedern eher zu den kleineren Umweltverbänden. Gegründet wurde Robin Wood – Gewaltfreie Aktionsgemeinschaft für Natur und Umwelt e.V. 1982 vor dem Hintergrund der umweltpolitischen Themen Waldsterben und saurer Regen. Entsprechend wählten die Aktivisten – teilweise ehemalige Aktive von Greenpeace – bewusst die Anlehnung an die britische Heldenfigur Robin Hood. Aktuell behandelt Robin Wood die vier Themengebiete Schutz des Waldes und der tropischen Regenwälder, Erneuerbare Energien und Verkehrswende.

Robin Wood ist ein als gemeinnützig anerkannter Verein, der sich in etwa zehn Regionalgruppen organisiert. Robin Wood legt einen starken Fokus auf ihre Öffentlichkeitsarbeit, um ökologische Probleme in das allgemeine Bewusstsein zu bringen.

Besonders bekannt wurden die Aktionen zur Energiewende, bei der eine Floßtour von Berlin nach Hamburg unternommen wurde. Ebenfalls eine hohe Aufmerksamkeit genießt die aktuelle Kampagne gegen Wegwergbecher die unter dem Motto „Rächer der Becher – Waldschutz statt Wegwerfbecher“ steht.

Gemeinsames Ziel – Schutz von Natur, Umwelt und Klima

Auch wenn sich die Vereine und Gruppen in ihren Aktionen und Schwerpunkten unterscheiden. Allen gemein ist das Ziel, Natur, Umwelt und Klima möglichst umfassend zu schützen und möglichst viele Menschen anzuregen, sich ebenfalls in diesem Bereich zu engagieren. Sei es durch aktive Mitarbeit, sei es durch Spenden oder Fördermitgliedschaften.

Eine gute Sache. Doch wer darüber hinaus diese Themen in seinen Alltag überträgt, kann noch vieles mehr tun. Zum Beispiel seine Geldangelegenheiten im Sinne der Nachhaltigkeit managen. Denn beispielsweise durch Investitionen in Erneuerbare Energien, wird die Energiewende in Schwung gebracht. Zugleich können sich die Anleger über eine gute Rendite freuen.

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