Bereits seit einigen Jahren bietet das deutsche Unternehmen WeGrow Kiri-Baum-Pflanzungen als ethisch-ökologisch Geldanlage an. Da die Kiri-Pflanzen auch im Deutschen Klima gedeihen, haben wir uns daran gemacht und einfach 2 Bäume selbst gepflanzt. Hier zeigen wir die Ergebnisse des eindrucksvoll wachsenden Baumes. Der „Selbstversuch“ startete 2013. Die letzte Aktualisierung des Beitrags und der Wuchsergebnisse wurden am 7.1.2023 vorgenommen, nachdem die beiden Bäume aus Platzmangel im Alter von 8 Jahren gefällt werden mussten.
Was ist Kiri-Holz?
Der Kiri-Baum stammt ursprünglich aus Japan und Südost-Asien. Sein latainischer Name ist Paulownia. Er wird in Asien als Kulturbaum mit wertvollem und hoch geschätztem Edelholz seit rund 3.000 Jahren großflächig angebaut.
Vor rund 100 Jahren fand Kiri wegen seines extrem starken Wachstums und der wunderschönen Blüten seinen Weg nach Mitteleuropa. Dort wurde er als Ziergehölz hauptsächlich in Parkanlagen und Botanischen Gärten angepflanzt und ist heute vor allem entlang des Rheins, in Teilen Österreichs und der Schweiz sowie in südeuropäischen Städten anzutreffen. Er war der Lieblingsbaum des Kaisers Franz Josef.
Seine Besonderheit: die Blätter sind außergewöhnlich groß und erreichen Durchmesser von mehr als 60 Zentimetern. Damit fangen Sie extrem viel Sonnenenergie ein. Die Folge sind überdurchschnittliche Wachstumsraten. Das Wachstum ist entsprechend rund 8 bis 10 mal größer als beispielsweise bei der Eiche. Selbst in unseren Breiten sind Zuwächse von zwei Metern jährlich keine Seltenheit.
Insgesamt unterscheidet man weltweit sieben Kiribaum-Arten, zu denen jeweils eigene Kreuzungen kommen. In Deutschland handelt es sich bis dato um die Wildform Paulownia tomentosa mit tieblauen, glockenförmigen Blüten. Diese sind jedoch aufgrund inhomogenen Stammwuchses für die kommerzielle Wertholzproduktion nicht geeignet.
WeGrow hat eine gradstämmige und wachstumsstarke Linie entwickelt, mit der auch in Deutschland wirtschaftlich sinnvoll Kiri-Holz angebaut werden kann.
Das Holz des Kiri lässt sich bei Ernte nach sieben bis neun Jahren als Holzwerkstoff verwenden. Typische Anwendungen sind im Möbel- oder Baubereich, als Splan-, Furnier-, OSB- oder Tischlerplatten. Bei späteren Ernten – nach zehn bis zwölf Jahren – findet Kiri als Edelholz oder Furnier Verwendung im Möbelbau, bei Musikinstrumenten, Yachten und vielen anderen Einsatzgebieten.
Von der Theorie zur Praxis – Kiri-Baum im Selbstversuch
Es existieren interessante Angebote für Direktbeteiligungen zur Aufforstungen des Kiri-Baums. Hierbei werden oft geschützte und speziell für europäische Verhältnisse entwickelte Kiri-Baum-Sorten gepflanzt. Diese vertragen auch rauere klimatische Bedingungen und haben – trotz des schnellen Wuchses – ein qualitativ hochwertiges Holz. Die bei diesen Sorten außergewöhnliche Wabenstruktur ist ideal für hohe Stabilität bei geringem Gewicht.
Wie das in der Praxis genau aussieht, haben die Geschäftsführer von Grünes Geld – Carmen und Gerd Junker – selbst ausprobiert.
Start und Neustart: Versuch macht klug!
Der erste Selbstversuch startete bereits im August 2013. WeGrow hatte von dieser Pflanzung abgeraten, da Ende August die Nächte bereits recht kalt sein und den Setzling schädigen können. Die Kiri-Experten behielten Recht. Der erste Kiri-Setzling überlebte nicht und Familie Junker musste sich mit ihrem Experiment noch etwas gedulden.
Juni 2014: Nach der Ungeduld im Vorjahr, dominierte jetzt die Vernunft: Die etwa zehn Zentimeter großen Kiri-Setzlinge der besonders robusten Sorte “Nordmax 21” von WeGrow wurden an unterschiedlichen Standorten direkt im heimischen Garten gepflanzt. Diese Kiri-Sorte verträgt Temperaturen bis -20 Grad Celsius, eine Grenze, die in der Gegend um Aschaffenburg selten erreicht wird.
Frohen Mutes gräbt Familie Junker also – wie vorgeschrieben – ein rund einen halben Meter tiefes Loch und füllt es mit bester Blumenerde auf.
Im Umkreis von 50 Zentimetern wachsen keine andere Pflanzen, die dem Setzling Wasser oder Nährstoffe streitig machen. Nun heißt es kräftig gießen und hoffen, dass sich der Kiri-Baum wohl fühlt und gut anwächst.
Bereits nach drei Wochen zeigt sich durch die unterschiedlichen Standorte auch ein deutlich unterschiedliches Wachstum. Während die eine Pflanze bereits 27 cm Höhe erreicht und sichtbar größere Blätter hat, ist die andere Pflanze erst bei 17 cm Höhe angelangt:
Acht Wochen später
Ende Juli 2014 ziehen die Junkers die erste positive Zwischenbilanz: Der 1. Baum steht an einem ungünstigen Standort – dort ist die Sonne nur morgens und abends zu sehen. Die energiereichen Mittagsstunden muss dieser Kiri-Baum leider im Schatten verbringen. Entsprechend ist der Zuwachs geringer. Von 17 Zentimetern ging es innerhalb von vier Wochen auf 22 Zentimeter – ein Zuwachs von rund 30 Prozent.
Der 2. Kiri-Baum konnte dagegen ein rasanes Wachstum hinlegen: Von ehemals 27 Zentimetern, wächst der Baum am sonnigen Standort auf beachtliche 76 Zentimeter. Das bedeutet einen Zuwachs von 192 Prozent innerhalb von vier Wochen. Besonders auffällig waren dabei die Blätter. Die Größe der Blätter ist ebenso erstaunlich wie ihre Eigenschaft, sie kontinuierlich der Sonne zuzuwenden. Die Blätter „wandern“ der Sonne nach. Sie stehen morgens anders als abends. Große Blätter bedeuten viel Fläche und in der Folge viel Photosynthese – das Geheimnis für das schnelle Wachstum des Kiri-Baumes bei hoher Holzqualität.
Ein Jahr später
Mai 2015 – die Kiri-Bäume haben sich gut entwickelt und ihren ersten Winter überstanden. Der kleinere Baum – genannt David – misst jetzt 1,38 Meter. Sein Kollege Goliath überragt seine Gärtner und legt die Messlatte bereits bei 2,32 Meter an.
Das dritte Jahr – aus David wird Goliath
Wer einen Baum pflanzt, muss auch etwas Geduld mitbringen und erlebt die eine oder andere Überraschung. Knapp drei Jahre nachdem die Setzlinge im Garten gepflanzt wurden sind beide Kiri-Bäume beachtlich in die Höhe geschossen. Obgleich die Bedingungen im Garten sicher nicht den Regeln eines professionellen Holzanbaus genügen, haben sich die Kiri-Setzlinge zu richtigen Bäumen entwickelt, die auch dem späten Frost im April 2017 trotzen konnten. Lediglich die bereits entwickleten Triebe fielen dem Frost zum Opfer. Erfreulicherweise entwickelten die Bäume jedoch kurze Zeit später neue Triebe.
Darüber hinaus hat sich der anfängliche Größenunterschied relativiert. Der kleinere Kiri misst 3,95 Meter, der größere sogar 4,05 Meter.
Die größte Überraschung: der frühere „Goliath“, also der Baum, der noch in 2016 größer war als der andere, hat durch ein neues Haus auf dem Nachbargrundstück weniger Sonne abbekommen. Die Folge: der frühere „David“, hat ihn überholt und ist jetzt dicker und höher.
Höhe | Umfang in Brusthöhe | |
Baum 1 (früherer Goliath) | 3,95 m | 15 cm |
Baum 2 (früherer David) | 4,05 m | 16 cm |
Messung 27. April 2018: Zuwachs trotz schlechten Wetters
Das Jahr 2017 war von einem späten Frost geprägt. Weinberge mussten Ausfälle von 90 Prozent verkraften; befreundete Obstbauern berichteten sogar von Ausfällen von 95 Prozent. Die Kiri-Bäume haben den Frost natürlich überstanden, aber die ersten Knospen und Blätter sind verfroren. Die Folge: die eigentlich riesigen Blätter des Kiribaumes fielen deutlich kleiner aus und hatten nur 1/4 bis 1/3 der normalen Größe erreicht. Der große Vorteil, nämlich die riesigen Photosynthese-Flächen des Kiris, viel weg. Entsprechend war das Wachstum auch geringer:
Messung: 27.4.2018 | Höhe | Umfang in Brusthöhe |
Baum 1 (früherer Goliath) | 4,25 m | 18 cm |
Baum 2 (früherer David) | 4,50 m | 19 cm |
Nun gut, dafür erfreuen wir uns an der schönen Blüte des auch Blauglockenbaumes genannten Kiri’s.
Messung 22. Juli 2019: Ordentliches Wachstum trotz Rekord-Hitze
Seit der letzten Messung im April 2018 konnten die beiden Kiribäume kräftig zulegen – trotz des Rekord-Sommers 2018 mit monatelanger Trockenheit und sehr hohen Temperaturen. Die Bäume wurden im Juni 2014 gepflanzt und sind jetzt 5 Jahre alt.
Messung: 22. Juli 2019 (Alter: 5 Jahre) | Höhe | Umfang in Brusthöhe |
Baum 1 (früherer Goliath) | 6,5 m | 32,5 cm |
Baum 2 (früherer David) | 7,2 m | 37 cm |
Messung 22. Juli 2020: Ein normales Jahr
Ein weiteres, für Bäume stressiges Jahr, ist vergangen. Der Sommer 2019 war sehr heiß und trocken, der Winter 2019/2020 und das Frühjahr sehr windreich. Besonders der bisher schon größere „Baum 2“ konnte seinen Vorsprung ausbauen und beim Stammumfang in Brusthöhe stark zulegen. Die Bäume wurden im Juni 2014 gepflanzt und sind jetzt 6 Jahre alt.
Messung: 22. Juli 2020 (Alter: 6 Jahre) | Höhe | Umfang in Brusthöhe |
Baum 1 (früherer Goliath) | 8,0 m (plus 1,5 m) | 37 cm (plus 4,5 cm) |
Baum 2 (früherer David) | 9,5 m (plus 2,3 m) | 54 cm (plus 17 (!) cm) |
Messung 25. Juni 2021: Im Corona-Jahr Zunahme der Stammdicke
Für die Menschheit war das Jahr 2020 vor allem mit dem Ausbruch des Sars-Cov-19 Virus verbunden – für die Kiribäume sind eher Sonnenschein und Niederschlag wichtig. Der Deutsche Wetterdienst meldete, dass der Sommer 2020 trotz ausgeglichener Sonnenscheindauer zu warm und etwas zu trocken war. Auch das Wachstum unserer beiden Bäume scheint sich zu ändern. Höhenwachstum war in den vergangenen 12 Monaten kaum zu beobachten und der Umfang des Stammes auf Brusthöhe nahm nur bei dem einen der beiden Bäume zu (Baum 2). Beim ohnehin wachstumsschwächeren „Baum 1“ blieben Höhe als auch Stammumfang praktisch unverändert.
Messung: 25. Juni 2021 (Alter: 7 Jahre) | Höhe | Umfang in Brusthöhe |
Baum 1 (früherer Goliath) | 8,0 m (unverändert) | 39 cm (plus 2 cm) |
Baum 2 (früherer David) | 10 m (plus 0,5 m) | 64 cm (plus 10 cm) |
Messung 28. Juli 2022: Kräftiger Zuwachs
Nach den eher enttäuschenden Messungen im Vorjahr waren dieses Mal wieder gute Höhenzuwächse und Durchmesserzuwächse zu verzeichnen.
Messung: 28. Juli 2022 (Alter: 8 Jahre) | Höhe | Umfang in Brusthöhe |
Baum 1 (früherer Goliath) | 9,0 m (plus 1 m) | 49 cm (plus 10 cm) |
Baum 2 (früherer David) | 12 m (plus 2 m) | 81 cm (plus 17 cm) |
Fällung der Bäume am 22. Oktober 2022
Aufgrund des Zuwachses in den vergangenen 8 Jahren mussten wir schweren Herzens die Entscheidung fällen, die beiden Kiri-Bäume aus dem Garten zu entfernen. Der eine Baum wuchs ins Dach eines Hauses, der zweite drückte bereits den Gartenzaun zum Nachbarn.
Neu Anpflanzung am 19. April 2023
Uns sind die Kiribäume ans Herz gewachsen. Wir bestellten also nochmals einen „Blauglockenbaum“ und haben ihn am 19. April 2023 in unseren Garten gepflanzt. Ein bisschen Dünger und 4 Wochen zweimal täglich gießen – wir hoffen darauf, dass er gut anwächst.
Zweite Pflanzung: Messung nach 1,5 Monaten
Nachdem wir vorschriftsgemäß 2x täglich in den ersten beiden Wochen, dann nochmal 1x täglich in den Wochen drei und vier, gegossen haben, wuchs der Baum bei wechselhafter Witterung gut an und entwickelte sich prächtig.
Höhe nach ca. 6 Wochen: 36 Zentimeter.
Messung 25. Juni 2024: Neue Baum und Stockaustrieb liefern sich unfairen Wettbewerb
Neben der neuen Anpflanzung vom 19. April 2023 haben wir auch den Stockaustrieb von einem der ersten beiden Kiribäume genutzt, so dass wir wieder 2 Kiribäume im Garten wachsen lassen. Während der neue Kiribaum schon sehr ordentlich wächst, ist der Stockaustrieb unglaublich in seinem Wachstum.
Neuer Baum vom 19. April 2023 | Stockaustrieb (ab Fällung 22. Oktober 2022) | |
Umfang in Brusthöhe | 9 Zentimeter | 29 Zentimeter |
Baumhöhe | 2,1 Meter | 6 Meter |
Beide Bäum nach Aufwuchs im Sommer 2023 und Frühling 2024: der Vorsprung des Stockauswuchs-Baumes gegenüber dem neu gepflanzten Baum ist gewaltig.
Holzinvestments – sichtbares Wachstum
Der Selbstversuch vor der eigenen Haustür hat gezeigt, dass die Kiri-Sorte NordMax21 der We Grow Kiri GmbH für die deutschen Klimaverhältnisse gemacht ist und auch leichten Frost gut verträgt.
Genauso überzeugend war in den vergangenen Jahren nicht nur das Wachstum der Kiri-Bäume, sondern genauso die Erfolge der drei vollplatzierten Kiri-Investments der WeGrow GmbH.
Wer sich Holzinvestments im Allgemeinen, und für Kiri-Holz im Speziellen interessiert, ist bei Grünes Geld an der richtigen Adresse. Der erfahrene Anbieter ethischer und ökologischer Geldanlagen prüft alle Investments sorgfältig und kann so eine optimale Beratung bieten.