7 Punkte die Sie bei jedem Waldinvestment beachten sollten

Waldinvestments sind eine der wichtigsten und ursprünglichsten ökologischen Geldanlagen überhaupt. Der weltweite Baumbestand wird durch sie ausgebaut, was sowohl Klimaschutz als auch Artenvielfalt fördert. Jeder aufgeforstete Hektar Wald schützt außerdem einen Hektar Naturwald, der sonst vielleicht gerodet werden würde.

Auch wirtschaftlich überzeugen die Holzinvestments. So fällt der weltweite Waldbestand durch Urbanisierung und Holzverbrauch seit Jahrzehnten kontinuierlich. Auf der anderen Seite nimmt der Verbrauch zu. Im ersten Ansatz proportional zur steigenden Weltbevölkerung, aber darüber hinaus auch parallel zum steigenden globalen Wohlstand. Denn Holz ist, zumindest in Teilen, auch ein Luxusprodukt. Ein Chinese oder Inder kann es sich durch steigenden Wohlstand zum Beispiel leisten, statt auf einem Kunststoff-Stuhl auf einem schönen Holzstuhl zu sitzen. Ein knapper werdendes Angebot trifft also auf eine kontinuierlich steigende Nachfrage.

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Nachhaltig angegangen, bereichern Waldinvestments die Ökosysteme (Bild: Gerd Junker, März 2013, Paraguay)

Die grundsätzlichen Voraussetzungen für Holzinvestments sind also glänzend. Und auch die bereits erfolgten Ausschüttungen von Anbietern wie ForestFinance haben die Anleger zufrieden gestellt, da sie die Erwartungen der Anleger erfüllten. Doch sind alle Anbieter, die in den letzten Jahren neue Projekte aufsetzten, auch wirklich vertrauenswürdig? Ich habe die 7 wichtigsten Fragen zusammengestellt, die auch Sie sich vor einer Kapitalanlage in Wälder stellen sollten.

  1. Wie funktioniert ein Waldinvestment eigentlich?
  2. Welchen Standort sollten Holzinvestments haben?
  3. Sind Waldbrand, Stürme oder Insekten nicht viel zu gefährlich?
  4. Was passiert, wenn der Anbieter des Waldinvestments pleite geht?
  5. Kann ich damit auch Steuern sparen?
  6. Wie sicher ist ein Holzinvestment?
  7. Könnte der Holzpreis in den nächsten Jahren nicht auch drastisch nach unten gehen?

1.) Wie funktioniert ein Waldinvestment eigentlich?

Alle bedeutenden Waldinvestments sind als Rundum-Service-Pakete geschnürt. Sie als Anleger tätigen Ihre Investition, der Anbieter übernimmt den Rest. Die wichtigsten Punkte dabei sind das Bereitstellen des Grundstücks, die Bepflanzung mit Setzlingen, die Pflege und die Verwertung des Holzes.

Die 4 üblichen Arten bei Bauminvestments

4 Arten von Bauminvestments sind üblich:

Land-Pacht und Dienstleistung – Sie pachten ein vom Anbieter zur Verfügung gestelltes Stück Land. Der Holzinvestment-Anbieter sorgt sich um die Dienstleistung wie Bepflanzung, Pflege und Ernte. Üblich ist das zum Beispiel bei den Energieholz-Angeboten von MillerForest, dem Energieholz 5 Jahre oder dem Energieholz 10 Jahre.

Land-Kauf und Dienstleistung – Wie bei “Landpacht und Dienstleistung”, allerdings kaufen Sie das Land statt es zu pachten. Für langfristig orientierte Anleger meist finanziell günstiger, da wiederholt Anpflanzungen auf diesem Land vorgenommen werden können. Oftmals ist das jedoch erst bei Anlagesummen von mehr als 30.000 € möglich. Der Anleger leidet unter fallenden Landpreisen, profitiert aber auch von steigenden Landpreisen. Ethisch wird der Kauf teilweise kritisch als „Landgrapping“ der Reichen gegenüber den Armen betituliert. Beispiel ist das Angebot Wertholz von MillerForest, das sowohl als Pacht- als auch als Landkauf-Variante angeboten wird.

Kauf vereinbarter Holzmenge – Sie schließen mit dem Anbieter einen Vertrag über die Lieferung einer bestimmten Menge Holz zu einem bestimmten, in der Zukunft liegenden Zeitpunkt, ab. Damit entfallen Risiken durch vermindertes Wachstum oder generell schlechtere Ernten. Zumindest solange, wie die Gesamternte noch einen Ausgleich zulässt.

Beteiligung an einem Aufforstungsprojekt – Der Anleger wird als Gesellschafter entsprechenden seinen Anteilen an einer GmbH & Co. KG (in der Regel über einen Treuhänder) beteiligt, welche die Pflanzung, die Pflege und die Ernte übernimmt.

Das Geld verdient wird über den Verkauf des Holzes, in seltenen Fällen auch über die Vermarktung der Früchte wie beim CacaoInvest, wo jährlich die Kakao-Bohnen geerntet werden. Das Holz wird verwendet als Material für Musikinstrumente, Treppen, Möbel, Yachten, etc. oder als Energieträger in Form von Hackschnitzeln oder Holzkohle.

2.) Welchen Standort sollten die Holzinvestments haben?

Die Emittenten bzw. Anbieter von Holzinvestments haben nahezu alle Ihren Firmensitz in Deutschland oder den direkten Nachbarländern. Die Aufforstungen werden jedoch nur selten in Deutschland betrieben.

Holzinvestments: typischerweise in einem Gürtel um den Äquator
Gutes Baumwachstum braucht Feuchtigkeit und Wärme (Grafik: Grünes Geld GmbH)

Die meisten Aufforstungen werden in warmen und feuchten Gebieten betrieben. Hier herrschen sehr gute Wachstumsbedingungen, so dass das Volumenwachstum trotz hoher Qualität sehr hoch ist. Meist herrschen in den Anbaugebieten ganzjährig warme Temperaturen, so dass auch wirklich ganzjährig Holz gebildet wird.

Darüber hinaus sind in den typischen Aufforstungs-Ländern wirtschaftlich interessante Rahmenbedingungen vorhanden. So ist aufgrund eines großen Landangebotes der Landkauf üblicherweise zu niedrigen Preisen möglich. Außerdem kostet die Arbeitskraft trotz überdurchschnittlicher Bezahlung meist nur ein Bruchteil der Arbeitskraft in Industrieländern.

Natürlich sollten die Länder politisch stabil sein. Denn ein Forstinvestment geht immer über viele Jahre, teilweise über Jahrzehnte. Politische Unruhen könnten das Projekt gefährden.

Übliche Länder für  Bauminvestments sind Panama, Paraguay, Rumänien, Bulgarien, Kolumbien, Vietnam oder Costa Rica. In Ausnahmefällen auch Industriestaaten wie Australien oder auch Deutschland.

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3.) Sind Waldbrand, Stürme oder Insekten nicht viel zu gefährlich?

Wer an eine Geldanlage denkt muss sich über die Risiken Gedanken machen. Bei Geldanlagen in Forst gibt es natürliche Risiken:

Waldbrand – Wald besteht aus Holz, und Holz kann natürlich auch brennen. Allerdings ist es so, dass Aufforstungen nur in regenreichen Gebieten Sinn machen, ansonsten wäre das Wachstum der Bäume zu gering. Häufig spricht man in den Aufforstungsregionen von der 3-4fachen Regenmenge von Deutschland. Und selbst in Deutschland ist das Waldbrandrisiko gering. Da die Anbauflächen in aller Regel aus mehreren, nicht zusammenhängenden Flächen, bestehen, ist ein wirtschaftlich bedeutsamer Waldbrand kaum zu erwarten, wenn auch nicht ausgeschlossen.

Stürme – Heftige Winde und Stürme können Wälder schädigen. Allerdings gilt auch hier, dass seriöse Waldanbau-Projekte nicht in sturmgefährdeten Gebieten errichtet werden und dass Sturmschäden, die wirtschaftlich bedeutsam für ein Aufforstungsprojekt wären, kaum zu erwarten sind. Auch hier spielt der verteilte Ansatz der Flächen von Waldprojekten eine wichtige Rolle.

Insekten – Insekten und Schädlinge könnten den Waldbestand dezimieren. Allerdings ist auch diese Gefahr gering. Teilweise werden Baumsorten verwendet, für die noch überhaupt keine Schädlinge bekannt sind (z.B. Eukalyptus). Zum anderen werden alle seriösen Aufforstungen kontinuierlich kontrolliert, so dass ein aufkommender Schädlingsbefall schnell erkannt werden würde.

Anbieter – Der Anbieter eines Holzinvestments ist für das Gelingen des Gesamtprojektes entscheidend. Der Anbieter kann falsche Standorte auswählen, schlechte Setzlinge kaufen, die Aufforstung zu wenig pflegen oder gar betrügerisch tätig werden. Entsprechend wichtig ist für Sie als Anleger die Auswahl eines etablierten, bewährten Anbieters für Ihr Holzinvestment. Anbieter die MillerForest oder ForestFinance  sind unsere Favoriten.

In Summe lässt sich sagen, dass es bei Waldprojekten natürliche und kommerzielle Risiken gibt, diese aufgrund der Konzeption der Projekte und der Erfahrung der Anbieter allerdings meist überschaubar sind.

4.) Was passiert, wenn der Anbieter des Waldinvestments pleite geht?

Nahezu alle Waldprojekte sind direkte Sachinvestments, das heißt, ein Ausfall des Anbieters hat üblicherweise keine direkten Auswirkungen auf die Bäume. In aller Regel gehören dem Anleger die Bäume und er hat das Land fest gepachtet oder sogar gekauft. Und auch bei Projekten, in denen die Lieferung einer vereinbarten Menge Holz die Vertragsgrundlage ist, werden die Anleger über Sicherheitsmechanismen meist direkt am Holz beteiligt.

Allerdings könnte es natürlich zum Ausfall von bereits bezahlten Dienstleistungen kommen oder neue Aufgaben könnten für die Anleger entstehen – zum Beispiel die Ernte und die Vermarktung von Holz in größeren Mengen durch neue Dienstleister. Das ist zu bewältigen, zumal sich üblicherweise Anleger finden, die sich um solche Dinge kümmern und auch die Interessen der Gesamtheit der Anleger vertreten.

5.) Kann ich damit auch Steuern sparen?

Bei einigen Anbietern finden sich im Internet Hinweise auf Entscheidungen von Finanzämtern, dass die Gewinne aus Holzinvestments als steuerfrei sind. Wichtig ist hier die Gestaltung des Bauminvestments, denn ein Holzkauf mit Lieferung in der Zukunft wird anders bewertet als ein Pacht/Dienstleistungsmodell (Einnahmen aus Forstwirtschaft). Das hängt auch von Einzelfall-Entscheidungen des jeweils zuständigen Finanzamtes des Anlegers ab. In den uns bekannten Fällen wurde so entschieden, dass die Gewinne steuerfrei waren.

Ich empfehle davon auszugehen, dass die Gewinne aus Holzinvestments mit dem individuellen Steuersatz zu versteuern sind (i.d.R. Einnahmen aus Gewerbebetrieb oder aus Land- und Forstwirtschaft bzw. Einnahmen aus Kapitalvermögen). Wenn sich Ihr Finanzbeamter dann an die Meinung seiner bisherigen Kollegen anlehnen sollte und keine Steuern zu zahlen sind – um so besser.

6.) Wie sicher ist ein Holzinvestment? 

 

Jede Kapitalanlage birgt Risiken – Streuung schützt wirkungsvoll dagegen! Dieser wichtigste Grundsatz bei Kapitalanlagen muss auch bei Waldinvestments beachtet werden, auch wenn hier öfters große Summen und große Anteile des Vermögens investiert werden. Letztlich glauben viele Anleger an den lange währenden, traditionellen Natur-Rohstoff Holz.

Trotzdem sollten die Risiken betrachtet werden. Neben allgemeinen Risiken wie Kostenrisiken, politischen Risiken oder Währungsrisiken sehe ich bei Holz als größte Risiken:

Holzpreis: Die Anbieter rechnen den heutigen Holzpreis für ihre jeweilige Holzsorte für die Zeitdauer bis zum Holzverkauf hoch. Vorsichtige Kalkulationen verwenden dazu die Inflationsrate im jeweiligen Land, andere kalkulieren mit den – höheren – historischen Holzpreissteigerungen der letzten Jahrzehnte.

Volumenzuwachs: Die Anbieter gehen in ihren Kalkulationen von einem bestimmten zu erzielenden Holzvolumen aus. Natürlich ist auch dies über viele Jahre hinweg nur zu schätzen. Hier können Überraschungen auftreten. Einige besonders aggressive Anbieter kalkulieren hier sehr optimistisch.

– Natürliche Risiken: Diese haben wir oben unter Punkt 3 bereits beleuchtet. Der Meinung vieler Forstexperten nach wird dieser Punkt meist überschätzt, auch wenn hier Gefahren lauern können.

Die Liste ist nicht abschließend, beleuchtet aber die wichtigsten Punkte. Wer bei einem etablierten Anbieter investiert und bei größeren Anlagesummen unbedingt das Geld auf mehrere Anbieter streut, kann beruhigt schlafen. Letztlich werden Pflanzen gesetzt, gepflegt, wachsen lassen und dann als Holz verkauft. Das ist eine überschaubare, seit vielen Jahrhunderten angewendete Vorgehensweise – also ein weitgehend sicheres Investment.

7.)  Könnte der Holzpreis in den nächsten Jahren nicht auch drastisch nach unten gehen?

 

Der Holz-Geldanleger trägt die Risiken des Holz-Investments. Fallende Preise wären entsprechend eine Gefahr für die Renditen der Kapitalanlage. Fest steht, dass Holzpreise, egal welche Sorten, Schwankungen unterliegen. Holz, das als Energieträger verwendet wird, ist abhängig von den globalen Energiemärkten (u.a. Öl und Gasmärkte). Holz, das z.B. als Bauholz oder Furnier verwendet wird, entwickelt sich analog zur Weltkonjunktur – bei Wirtschaftsaufschwüngen steigen die Preise, bei Abschwüngen fallen sie. Edelholz schließlich entwickelt sich konstanter, denn als Luxus-Gut für Yachten, hochwertige Möbel oder Musikinstrumente unterliegt es einer sehr konstanten Nachfrage.

Vorhersagen sind immer schwierig – speziell wenn Sie die Zukunft betreffen. Fallende Holzpreise könnten auftreten, auch wenn aus heutiger Sicht alles für weiterhin steigende Preise spricht. Ein kurzfristiger Einbruch am Holzmarkt würde dabei recht gut ausgeglichen werden – man könnte die Bäume einfach 1 oder 2 Jahre länger stehen lassen. Durch den “natürlichen Wertzuwachs” in Form von mehr Holzvolumen wird der Anleger für diese zusätzliche Wartezeit gut entschädigt.

 Fuer-mich-geeignete-Holzanbieter

Weiterführende Artikel (bitte klicken):

– Inspektions-Besuch Kiribaum-Plantagen

– Inspektions-Besuch MillerForest-Plantagen

– Übersicht aller Holzinvestment-Anbieter

 
 

Über den Autor

Gerd Junker Gerd Junker ist Co-Gründer und Geschäftsführer der Grünes Geld GmbH. Gerd Junker: „Wir leben was wir tun! Und das ist ganz einfach, denn der doppelte Nutzen von grünen Geldanlagen ist überzeugend – die Welt verbessern und Rendite erhalten.“ Mehr zu ihm und Grünes Geld auf Xing, Facebook oder Twitter.

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